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Kinderbetreuung

Die Alsbacher „Arche Noah“ hatte erneut Hühner „an Bord“

© Michael Ränker

Ob mit Hilfe der „Arche Noah“ auch ein Pärchen Hühner vor der Sintflut gerettet wurde, das ist nicht ausdrücklich überliefert – in der Alsbacher Kindertagesstätte „Arche Noah“ waren jetzt aber wieder fünf dieser Tiere Gäste auf Zeit. Sehr zur Freude von Kindern und Erwachsenen.

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Sie kennen sicher die Geschichte von der „Arche Noah“, oder? Also die biblische Erzählung, wonach Noah von Gott erwählt und vor einer großen Flut gewarnt wird, mit der die Menschen bestraft werden sollen. Um sich, seine Familie und alle Landtiere zu retten, baut Noah auf Gottes Geheiß die besagte Arche und nimmt von jeder Tierart ein Pärchen mit an Bord, bevor die Sintflut kommt. Ob auch Hühner unter den Tieren waren, das ist nicht ausdrücklich überliefert – es gibt allerdings tatsächlich eine „Arche Noah“, in der sich regelmäßig Hühner tummeln:

In der Alsbacher Kindertagesstätte „Arche Noah“ bevölkerte das Federvieh gerade in diesen Tagen wieder einen Teil des Außengeländes. Zum dritten Mal hatte die Evangelische Kita Hühner „an Bord“. Und erneut organisierte Anne Sell, Vorsitzende des Elternbeirats, den tierischen Besuch: Beim Hühnerhof Lüft mit Sitz in Seligenstadt holte die Kindergarten-Mutter die fünf Hühner ab, die zwei Wochen lang von den Kita-Kindern geherzt, aber auch gehegt und gepflegt wurden. Denn neben der liebevollen Kontaktaufnahme der Mädchen und Jungen mit den Hennen gehört zum täglichen Programm der Kinder auch das Reinigen und Füttern sowie das Einsammeln der Eier, die dann – hartgekocht - beim gemeinsamen Frühstück aufs Buffett kommen.

"Rent a Huhn"

„Rent a Huhn“, so heißt das Angebot des Hühnerhofes, bei dem Interessierte sich die Komplettausstattung mieten können: Neben den Tieren – in der Regel handelt es sich um Hennen, die aus der Massentierhaltung gerettet werden konnten – gehören das Hühnerhaus, der Zaun, die Futter- und Wasserbehälter sowie das Futter zur Ausstattung. Auf die Idee, die Federtiere für „ihre“ Kita zu buchen, kam Anne Sell durch eine Freundin: Deren Kinder hatten in einer Griesheimer Kita Hühner zu Gast, „da dachte ich: das ist auch etwas für die Kita meiner Kinder“.

Irene Schäfer und ihr Team waren von der Idee gleich hellauf begeistert, erinnert die Kita-Leiterin sich an die Premiere: Im Juni 2021 waren erstmals drei Miet-Hennen aus dem Odenwald zu Gast in Alsbach. Zur Vorbereitung auf den erstmaligen Besuch hatte eine Kollegin ihr Huhn namens „Bernadette“ mit in die fünfgruppige Kita gebracht, in der bis zu 112 Mädchen und Jungen betreut werden können und die sich in der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft (GüT) des Evangelischen Dekanats Bergstraße befindet. Die Kinder erfuhren viele spannende Informationen über diese großartigen Tiere, durften „Bernadette“ streicheln und mit Mehlwürmern füttern. So waren Kinder und Erwachsene gleichermaßen gut vorbereitet auf den Einzug des Hühner-Trios.

Kacka entsorgen gehört auch dazu

„Alle Gruppen wechselten sich mit dem Hühnerdienst ab“, blickt Irene Schäfer auf die Premiere zurück: „Das heißt: Kacka aufheben, Futter und Wasser nachfüllen, schauen, ob Eier gelegt wurden und sie dann in die Küche bringen, neues Stroh auffüllen und mit den Hühnern ins Gespräch kommen, damit sie etwas Gesellschaft haben. Und natürlich streicheln. Da gehört schon ein wenig Mut dazu. Im Laufe der zwei Wochen trauten sich dann immer mehr Kinder in das Hühnergehege und verloren ihre Scheu. Da wurde hochgehoben, gestreichelt und geschmust. Den Hühnern hat es auch gefallen und sie gackerten vergnügt vor sich hin.“

Nach diesem ersten Besuch sei der Abschied sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen nicht leichtgefallen – „unglaublich, wie schnell man sich an so Tierchen gewöhnen kann“ – und alle seien sich einig gewesen: „Es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir gefiederte Gäste hatten.“ Und so organisierte Anne Sell auch im Folgejahr sowie in diesem Jahr wieder eine entsprechende Stippvisite. Um den Kindern zu zeigen, dass braune Hühner nicht zwangsläufig auch braune Eier legen, wurden allerdings dieses Mal Hennen verschiedener Farbschläge „gemietet“. Außerdem macht das die Namensgebung leichter, denn selbstverständlich denken die Kinder sich für jede Henne auch einen passenden Namen aus.

Keine Schafe, aber eine Riesenschnecke

„Es würde ja auch die Möglichkeit geben, Schafe zu mieten“, sind sich Elternbeiratsvorsitzende Anne Sell und Kita-Leiterin Irene Schäfer allerdings schmunzelnd einig, dass das Außengelände dafür dann doch nicht geeignet ist. Die Hühner sind trotzdem nicht die einzigen Tiere, die es in der Alsbacher „Arche Noah“ gibt: In der Piratengruppe fühlt sich die Riesenschnecke „Lisa“ wohl und als gruppenübergreifendes Projekt der teiloffenen Betreuungseinrichtung werden die Entwicklungsstadien von Schmetterlingen und Marienkäfern beobachtet, um die Insekten anschließend „auszuwildern“.

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