Studienbegleitung statt Auswahlverfahren
Die Kirche und ihre künftigen Pfarrer/innen
bbiew
28.12.2015
bbiew
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„Sechs oder sieben Jahre Theologie studieren und dann beim Auswahlverfahren durchfallen, das ist hochproblematisch“, meinte Lisa Heckmann, die in Heidelberg evangelische Theologie studiert, ihre Potenzialanalyse erfolgreich bestanden hat und 2016 ihr Examen machen will. Durch die Neuregelung gebe es seitens der Kirche künftig Rückmeldungen während des gesamten Studiums. Ähnlich äußerte sich Claudia Ulrich, die in Göttingen studiert: „Es gibt jetzt eine bessere Vernetzung zwischen Kirche und Studierenden.“ Die Heidelberger Theologiestudentin Anna Elisabeth Arnold betonte, dass die Entscheidung für das lange und nicht ganz einfache Theologiestudium ein großer Schritt sei. „Eine Begleitung durch das Studium von Anfang an ist dabei sehr hilfreich“.
Zurzeit studieren mit Anna Elisabeth Arnold (Fürth), Lisa Heckmann (Zotzenbach), Tanja Herrmann (Hähnlein), Philipp Raekow (Mörlenbach), Sophie Roß (Lorsch), Natalie Seuffert (Viernheim) und Claudia Ulrich (Bensheim) sechs junge Menschen aus dem Dekanat Bergstraße evangelische Theologie. Vier von ihnen waren der Einladung von Dekan Arno Kreh zu einem Informationsaustausch im Heppenheimer Haus der Kirche gefolgt. Er bot ihnen Hilfestellung etwa bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen an. Das Dekanat Bergstraße unterstützt „seine“ Studierenden außerdem mit einem Büchergeld in Höhe von 50 Euro pro Semester.
Pfarrerinnen und Pfarrer gesucht
Die Evangelische Kirche wirbt für das Theologiestudium und will Studierende gezielt fördern. Dekan Kreh hält den Pfarrberuf für einen der interessantesten und abwechslungsreichsten Berufe überhaupt. „Wer sich nach seiner Ausbildung für das Gemeindepfarramt entscheidet, wird mit allen Altersgruppen und immer wieder neu mit den unterschiedlichsten Lebenslagen zu tun haben. Das Studium biete nicht nur die Voraussetzung, sich mit theologischen Inhalten auseinandersetzen, sondern auch seine Persönlichkeit herauszubilden.“
Durch die anstehende Pensionierungswelle in den nächsten Jahren werden viele Pfarrstellen frei. Seit einigen Jahren steigt nach Angaben der EKHN die Zahl der Theologiestudierenden zwar kontinuierlich wieder an. Der langsame Anstieg reiche aber noch nicht aus, um zukünftig alle Pfarrstellen besetzen zu können.
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