„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei (1.Moses,2,18)
Familie im Fokus
16.04.2016 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewDie Mitarbeitenden im Heppenheimer Haus der Kirche sind „nicht allein“Bei der Aktion geht es nicht darum, eine stets heile Familienwelt zu propagieren, betont der Bergsträßer Dekan Arno Kreh. Vielmehr gehe es um Vertrauen und Verlässlichkeit. „Familie ist nicht zu allen Zeiten heil - sie kann es nicht sein und sie muss es auch nicht. Aber sie bietet immer wieder die Chance, auf verlässliche Beziehungen zurückzugreifen. In diesen Beziehungen können Grundanliegen des christlichen Glaubens Gestalt gewinnen: Vertrauen ins Leben wird aufgebaut, Vergebung ermöglicht neue Anfänge, die Liebe zum Nächsten wird gelebt. Und das Versprechen Gottes ist es, da zu sein, als Dritter im Bunde, durch dick und dünn“, erklärte Kreh.
Bunte Familienbande
In einem leuchtend roten Brief, der in diesen Tagen an rund eine Million evangelischen Haushalte im Kirchengebiet geht, schreibt der Kirchenpräsident der EKHN, Volker Jung: „Jeder Mensch hat eine Familie. Und jede Familie fühlt sich anders an – sie ist groß, klein, traditionell, modern, zerstritten, harmonisch, kaputt oder heil – vielleicht sogar vieles davon gleichzeitig“. Jung betont in seinem Schreiben, dass für die evangelische Kirche nicht die Form des Zusammenlebens wichtig sei, sondern, „dass sich Menschen, aufmerksam über Generationen und Verwandtschaftsgrade hinweg, in ihrer Familie umeinander kümmern“. Jeder Mensch brauche „eine verlässliche Gemeinschaft, die ihn in guten und in schlechten Tagen trägt und fördert“.
Auch andere Lebensformen sind denkbar
Die familiäre Vielfalt in den Blick zu nehmen, ihre Möglichkeiten zu entdecken, und nicht das Eine gegen das Andere auszuspielen, ist ein wesentliches Ziel der Aktion. Unterstützt wird sie von über 400 Gemeinden und Dekanaten, die wie das Dekanat Bergstraße am Heppenheimer Haus der Kirche in den kommenden Wochen mit Bannern oder meterhohen Fahnen auf das Familienthema aufmerksam machen. Darüber hinaus bietet ein umfangreiches Internetangebot Informationen zum Thema an.
Die neue Aktion spielt bewusst im Frühjahr, der Hauptsaison von Trauungen oder Konfirmationen, auf das Thema Ehe und Familie an. Dabei gilt in der evangelischen Kirche: Menschen sind auf ein Gegenüber angewiesen. Ehe und Familien sind gute Gaben Gottes. Aber auch andere Lebensformen sind denkbar und akzeptiert wie beispielsweise gleichgeschlechtliche Partnerschaften.
Anstöße geben
Die neue Familien-Aktion ist Teil der sogenannten „Impulspost“. Seit 2012 versendet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau zweimal im Jahr einen Brief an alle Mitglieder mit einem besonderen Glaubens-Anstoß. Sie will mit der „Impulspost“ Themen, die für die Menschen und ihr Zusammenleben wichtig sind, mit einer besonderen christlichen Perspektive zu ihren Mitgliedern bringen. Zuletzt war es im vergangenen Herbst das Thema Buße. Ziel ist es, zum Nachdenken über den eigenen Glauben neu anzuregen. Insgesamt hat die EKHN rund 1,6 Millionen Mitglieder.
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