Energiepauschale und Kirchensteuermehreinnahmen
Für die, die es brauchen
bbiewDekan Arno Kreh und DWB-Chef Tobias Lauer beim Besuch der Tafel in Bürstadt14.12.2022 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewArno Kreh (l.) und Tobias Lauer: Kirche und Diakonie ziehen an einem StrangDie Mehreinnahmen will die EKHN nicht für sich behalten. „Das Geld soll jenen zur Verfügung stehen, die genau wissen, wo und wem der Schuh drückt und wer es dringend braucht. Und das ist für den Bereich des Bergsträßer Dekanats das Diakonische Werk Bergstraße“, betont Dekan Arno Kreh. Als Experte in der Armutsbekämpfung könne das Diakonische Werk zielgerichtet Hilfe und Unterstützung leisten vor allem für Menschen, die am stärksten durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten betroffen seien, aber zum Beispiel keine Energiepreispauschale erhielten, weil sie nicht erwerbstätig seien. Die Weitergabe der höheren Kirchensteuereinnahmen macht nach Ansicht des Dekans deutlich: „Kirche und Diakonie gehören zusammen.“
Anlaufstelle für Menschen in Not
Bargeld alleine reicht nach Angaben des Diakonischen Werks Bergstraße nicht aus. Die Probleme seien vielschichtig und teilweise erst durch die hohe Inflation offensichtlich geworden. Deshalb liege der Fokus auf individueller Beratung und Einzelfallhilfe, wenn sozialrechtliche Ansprüche nicht greifen, erklärt der Leiter des Diakonischen Werks Bergstraße Tobias Lauer. „Wir wollen mit dem zusätzlichen Geld die allgemeine Lebensberatung verstärken. Das heißt konkret: Wir schaffen ab Januar 2023 eine Anlaufstelle für diejenigen, die durch die hohe Inflation und die enormen Energiekosten in finanzielle Nöte geraten. Hier können wir helfen, die finanzielle Situation zu stabilisieren und langfristig in tragfähige Bahnen zu bringen.“
Weiter auf Spenden angewiesen
Zusätzliche Einnahmen von 3.93 Millionen Euro und davon 270.000 Euro für das Diakonische Werk Bergstraße sind nach Ansicht von Arno Kreh und Tobias Lauer auf den ersten Blick sehr viel Geld. Umgerechnet seien dies jedoch nur rund 4,15 Euro an Steuermehreinnahmen pro Bergsträßer Gemeindemitglied. Daher sei das Diakonische Werk weiterhin dringend auf Spenden angewiesen, um weiter Menschen in finanziellen Nöten unterstützen zu können. Insbesondere soll jenen Menschen geholfen werden, die sich an die Tafel wenden, dort aber kurzfristig keine Kunden werden können, weil die Kapazitätsgrenzen überschritten sind.
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