Besuch in der Partnergemeinde
Gastfreundschaft sucht ihresgleichen
ansiMartina Pfeifer (l.) und Annette Siegel (r.) zu Gast in Morogoro16.07.2019 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Tansania ist laut, bunt und voller Widersprüche - hier trifft Tradition auf Moderne und unglaublicher Reichtum auf unbegreifliche Armut. Viele Menschen leben unter Bedingungen, die uns als luxusorientierte Mitteleuropäer unzumutbar erscheinen, aber trotz dieser Lebensumstände wird hier viel gelacht. Singen, Tanzen und Gemeinschaft pflegen sind aus dem tansanischen Alltag nicht wegzudenken. Dabei spielt die Gastfreundschaft eine Rolle, die ihresgleichen sucht.
Spenden kommen an
Martina Pfeifer, Mitglied des Schwanheimer Partnerschaftsausschusses, konnte umfassende Einblicke in das Leben und Wirken ihrer Partnergemeinde Morogoro nehmen. Ob es Gespräche mit Mitgliedern des Kirchenvorstandes, der Frauengruppe oder dem Chairman der Gemeinde waren oder die gemeinsamen Mahlzeiten, Gottesdienste oder Besuche von Kindergarten, Krankenhäusern oder Behinderteneinrichtungen, immer stand das Verbindende im Vordergrund, was auch die ein oder andere Sprachbarriere überwinden half. Die Schwanheimerin konnte sich ebenfalls davon überzeugen, dass die in der Vergangenheit geleisteten Spenden ihrer Kirchengemeinde an die Moravian-Church in Morogoro zweckentsprechend eingesetzt wurden. Die Gelder wurden verwandt, einen Klassenraum des Kindergartens zu renovieren und kindgerecht auszustatten.
Zeitgleiche thematische Gottesdienste?
Natürlich durfte auch das Sightseeing nicht zu kurz kommen. Die tansanischen Gastgeber nahmen sich viel Zeit, uns die atemberaubende Schönheit ihres Landes zu zeigen. Bei einem gemeinsamen Besuch des Mikumi-Nationalparks wurden alte Freundschaften aufgefrischt und neue geschlossen. So könnte ein nächstes verbindendes Projekt nach Aussage von Martina Pfeifer ein zeitgleicher, thematischer Gottesdienst sein. Pastor Tuntufye Mkumbwa zeigte sich ebenso angetan von dieser Idee wie die Mitglieder des Morogorer Kirchenvorstands. Es bleibt abzuwarten, ob in naher Zukunft neben gediegenen Orgelmelodien auch erfrischende Merengue- und Gospelklänge im Schwanheimer Gottesdienst zu hören sein werden. Martina Pfeifer und ich kehren reich beschenkt nach Deutschland zurück und es sind nicht allein die farbenfrohen, traditionellen Tücher, die diesen Reichtum ausmachen, sondern die Liebe und Offenheit, mit denen uns unsere Gastgeber erlaubten, für zehn Tage in ihre Lebensweise Einblick zu nehmen. Dabei öffneten sie nicht nur ihre Türen, sondern auch ihre Herzen. Unsere haben sie im Sturm erobert. Asante sana (vielen Dank) Morogoro, badai (wir werden uns wiedersehen) Tansania.
Geschenke und Tränen
Heute hieß es mehrfach Abschied nehmen. Morgen in aller Früh (5 Uhr) verlassen wir Morogoro und machen uns auf den Weg nach Sansibar, der Partnergemeinde von Hammelbach. Erst einmal mussten wir jedoch unser lieb gewordenes Zuhause bei Tuge und Edwin verlassen. Zurück in der Kirchengemeinde warteten schon die Frauen der Frauengruppe auf uns. Es gab Geschenke und viele Tränen. Anschließend stand der Besuch des Kindergartens an. Anders wie in Deutschland wird hier bereits mit drei Jahren Rechnen, Schreiben, Englisch und Stillsitzen geübt. Auch der anschließende Besuch bei des ortsansässigen Hilfsprojekts für bedürftige Familien hat uns sehr beeindruckt. Weil mein neuer Festrock doch ein bisschen weit war, musste der Schneider noch einmal Hand anlegen.
Zum Abendessen waren wir dann bei einem Mitglied des Kirchenvorstands und seiner Familie eingeladen und anschließend wurden wir offiziell von Pfarrer Mwumgaw verabschiedet. Natürlich gab es auch hier Geschenke, Gottes Segen und die dringende Bitte, bald wieder zu kommen.
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