Schweigeminute für die Opfer der Pariser Anschläge
Gegen Terror und Gewalt
bbiewSchweigeminute_Paris16.11.2015 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Gedenkminute fand im Foyer des Heppenheimer Hauses der Kirche statt, wo zurzeit die Ausstellung „Fremde. Heimat“ gezeigt wird unter anderem mit Porträts von Flüchtlingen, die vor Terror und Gewalt aus dem Nahen und Mittleren Osten geflohen sind und heute in der Region Bergstraße leben. In einer Erklärung warnte das Evangelische Dekanat zugleich davor, die Terroranschläge für die kontroverse Diskussion um die Flüchtlingspolitik zu instrumentalisieren. „Wir trauern um die Terroropfer in Paris. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen, ihren Freundinnen und Freunden. Wir beten für die Verletzten, von denen viele immer noch in Lebensgefahr schweben“, heißt es in der Erklärung weiter.
Gewalt darf nicht noch mehr Gewalt erzeugen
Der Pfarrer für Ökumene, Tilman Pape, sagte in einer Fürbitte im Anschluss an die Schweigeminute: „Wir bitten für die, auf deren Worte Menschen in diesen Tagen hören, dass sie verantwortlich und besonnen reden und handeln, damit Gewalt nicht noch mehr Gewalt hervorbringt. Lass alle legitime Macht des Staates gerade jetzt dem Recht dienen, damit die Freiheit, die uns stark macht, wieder Raum gewinnt.“
Dekan Arno Kreh und Präses Dr. Michael Wörner erinnerten an die Resolution, die das Evangelische Dekanat gemeinsam mit den Katholischen Dekanaten Bergstraße sowie vielen Moscheegemeinden und anderen Religionsverbänden nach den Anschlägen auf die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo und einem jüdischen Supermarkt im Januar dieses Jahres verabschiedet hatte. „Diese Resolution hat an Aktualität nichts eingebüßt. Terror darf in keiner Religion Platz haben. Niemand hat das Recht, seine Glaubensvorstellungen mit der Waffe in der Hand durchzusetzen und sich zum Richter über Leben und Tod aufzuspielen“, erklärten Wörner und Kreh.
Die Saat der Gewalt darf nicht aufgehen
In der Resolution heißt es unter anderem: „Wir stehen gemeinsam auf gegen Terror und Fanatismus. Wir wollen gemeinsam verhindern, dass die Saat der Gewalt aufgeht. Wir sind bereit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, etwa für die Menschen, die vor den Terrormilizen des selbst ernannten „Islamischen Staates“ geflüchtet sind und bei uns Schutz suchen. Wir lassen es nicht zu, dass ein Keil des Hasses in unsere Gesellschaft getrieben wird. Wir verurteilen es, wenn Andersgläubige ausgegrenzt oder unter Pauschalverdacht gestellt werden. Wir fordern und wir fördern den Dialog zwischen den Religionen und zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen – gleich welcher Herkunft, gleich welcher Religion – das Recht haben, in Frieden und Würde leben zu können.“
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