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Evangelisches Dekanat will Initiativen vernetzen

Gemeinsam für Flüchtlinge

Gem.MörlenbachFlüchtlinge, die in Mörlenbach untergekommen sind. Für sie bietet die Kirchengemeinde einen Deutsch-Kurs an.

Das Evangelische Dekanat Bergstraße will die verschiedenen Initiativen zur Unterstützung von Flüchtlingen miteinander vernetzen und sucht dabei den Schulterschluss mit der katholischen Kirche.

bbiewEngagierte Diskussion im Gemeindezentrum Auerbach. V.l. Elisabeth Jung vom Arbeitskreis Asylbewerberheim Alsbach-Sandwiese, Ulrike Mayr von der Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks Bergstraße und der Vorsitzende des Diakonieausschusses, Pfarrer Karl-Michael Engelbrecht

Bei einem Treffen des Diakonieausschusses des Evangelischen Dekanats mit dem im Heppenheimer Haus der Kirche neu gegründeten Arbeitskreis Flüchtlinge im evangelischen Gemeindezentrum von Auerbach wurde deutlich, dass sich etliche Kirchengemeinden bereits tatkräftig engagieren. So gibt es unter anderem Initiativen in Alsbach, Bickenbach, Einhausen, Heppenheim, Lorsch, Mörlenbach, Reisen, Rimbach, Seeheim und Zwingenberg. Andere Gemeinden haben ihre Bereitschaft signalisiert, Unterstützung und Hilfe zu organisieren, wenn Flüchtlinge in ihrer Gemeinde untergebracht werden.

Dekan Arno Kreh plädierte insbesondere dafür, die Flüchtlinge bei Behördengängen zu begleiten und ihnen Deutschkurse anzubieten. Das sollte nach Möglichkeit gemeinsam mit den katholischen Gemeinden und anderen Engagierten organisiert werden. „Die Hauptarbeit muss vor Ort in den Kirchengemeinden erfolgen. Als Dekanat können wir uns dafür einsetzen, dass Ehrenamtliche zum Beispiel als Integrationslotsen geschult werden, sie die nötigen Informationen für ihre Arbeit bekommen und sich gegebenenfalls Unterstützung einholen können“, betonte der Bergsträßer Dekan. Er machte zudem deutlich, dass die einzelnen Initiativen vor Ort ein „Anrecht auf Kooperation“ mit den zuständigen Stellen im Landratsamt und den Kommunen hätten. Der Bergsträßer Landrat Matthias Willkes habe zugesichert, dass die Behördenmitarbeiter den Kirchengemeinden fachlich mit Rat und Tat zur Seite stehen würden. Eine entsprechende Vereinbarung soll auch für die sechs Kirchengemeinden im Bergsträßer Dekanat erzielt werden, die politisch zum Landkreis Darmstadt-Dieburg gehören.

Aktuell seien rund 1400 Flüchtlinge im Landkreis Bergstraße untergebracht, bis Jahresende werde sich die Zahl voraussichtlich auf 2000 erhöhen, sagte Ulrike Mayr von der Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks Bergstraße. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit sei die Beratung für das Asylverfahren. „Die Flüchtlinge erhalten Schreiben von den Behörden, die sie nicht verstehen, weil sie kein deutsch können. Dadurch werden zum Teil wichtige Fristen versäumt“, erklärte die DW-Mitarbeiterin. Auch die psychosoziale Betreuung sei unzureichend. Etliche Flüchtlinge sind nach ihren Angaben traumatisiert, hinzu komme die Sorge um die in ihrem Heimatland zurückgebliebenen Angehörigen.

Die frühere Schulleiterin Elisabeth Jung, die sich seit längerem im Arbeitskreis Asylbewerberheim Alsbach-Sandwiese engagiert, betonte, dass viele Flüchtlinge aus einem anderen Kulturkreis kämen und deshalb konkrete Hilfen bräuchten, um sich im Alltag zurecht zu finden – etwa beim Einkaufen oder der Bedienung von Küchengeräten. Die Mörlenbacher Pfarrerin Edith Unrath-Dörsam machte darauf aufmerksam, dass es unter den Flüchtlingen überwiegend junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren gebe, die nicht untätig herumsitzen, sondern etwas schaffen wollen. Sie regte an, nach Wegen und Möglichkeit zu suchen, ihnen Praktika oder gemeinnützige Arbeitsplätze zu verschaffen.

Für die Kirchengemeinden ist der Pfarrer für Ökumene und Mission im Evangelischen Dekanat, Tilman Pape, Ansprechpartner für die Flüchltingsarbeit. Bei ihm sollen die Fäden zusammenlaufen. Über die weiteren Schritte zur Unterstützung der Flüchtlinge soll bei einem nächsten Treffen am 27. Mai in Bensheim beraten werden.

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