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Evangelische Kirchengemeinde Lorsch

„Haus Emmaus“ soll Begegnungsort für die gesamte Stadtgesellschaft werden

© Michael Ränker

Nach acht Jahren Vorbereitung und nur einem Jahr Bauzeit wurde jetzt das neue Familien- und Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Lorsch eröffnet. Das knapp 1,8 Millionen Euro teure „Haus Emmaus“ soll zum Begegnungsort für die Gemeinde, aber auch für Vereine, Parteien und andere Gruppen werden.

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„Es kommt nicht oft vor, dass in diesen schwierigen Zeiten für uns als Kirche, in denen eigentlich Gebäude abgegeben werden, ein neuer Ort entsteht“, brachte Ulrike Scherf, stellvertretende Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das Besondere des Ereignisses auf den Punkt. Die „Wahl-Lorscherin“ nahm am Sonntag gemeinsam mit vielen Gästen am Festgottesdienst und dem anschließenden Empfang zur Eröffnung des neuen Familien- und Gemeindezentrums der Evangelischen Kirchengemeinde Lorsch teil:

"Martin-Luther-Haus" war zu marode

Mit der offiziellen Einweihung des knapp 1,8 Millionen Euro teuren Gebäudes, das nun den Namen „Haus Emmaus“ trägt, wurde ein ambitioniertes Projekt verwirklicht, für das vor acht Jahren der Startschuss gegeben wurde. Gemeindepfarrer Renatus Keller ließ gemeinsam mit Klaus Schwab (Vorsitzender des Bauausschusses) und Gunnar Markert (Vorsitzender des Förderkreises) „Höhen und Tiefen“ (Keller) Revue passieren. Das gut sechs Jahrzehnte auf dem Lorscher Wingertsberg in direkter Nachbarschaft zur Kirche genutzte Gemeindezentrum mit dem Namen Martin-Luther-Haus war derart in die Jahre gekommen, „dass eine Sanierung ökologisch und ökonomisch nicht vertretbar war“, fasste Keller zusammen: ein Neubau musste her.

Erhöhtes Budget sollte jetzt ausreichen

Und der wurde nach dem Abriss des maroden Altbaus im Spätherbst 2022 binnen eines Jahres verwirklicht: Nach der Grundsteinlegung im Januar 2023 wurde das neue Familien- und Gemeindezentrum vor dem Weihnachtsfest desselben Jahres bezugsfertig. Aufgrund der Baupreisentwicklung musste das ursprünglich auf 1,7 Millionen Euro beziffere Budget zwar um 75.000 Euro nach oben angepasst werden, aber Bauausschussvorsitzender Klaus Schwab, der auch die Projektleitung übernommen hatte, geht Stand Sonntag davon aus, dass es keinen weiteren Ausreißer nach oben mehr geben wird.

Viele Spender unterstützten

Finanziell möglich war der Neubau nur, weil verschiedene Geldquellen erschlossen werden konnten. Gunnar Markert und sein Team - darunter auch Christian Rupp, Fundraiser des Evangelischen Dekanats Bergstraße - registrierten Spenden in der stattlichen Höhe von insgesamt 164.000 Euro, davon steuerten Privatpersonen 104.000 Euro als Einzelspenden bei.

Öffentliche Hand finanziert den Löwenanteil

Den Löwenanteil der Finanzierung übernahm jedoch die öffentliche Hand: Bürgermeister Christian Schönung hatte der Kirchengemeinde den Tipp gegeben, sich um eine Aufnahme ins Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ von Bund und Land zu bewerben - und tatsächlich erhielt man einen Zuschlag und damit sage und schreibe 805.000 Euro als Zuschuss. 85.000 Euro gab es zudem von der Stadt Lorsch. Die EKHN unterstützte das Bauvorhaben wiederum mit der Summe, die sie auch für eine Sanierung des Martin-Luther-Hauses nach Lorsch überwiesen hätte, nämlich mit 220.000 Euro. Mit Rücklagen der Kirchengemeinde, einem zinslosen Darlehen sowie ehrenamtlichen Eigenleistungen wurde die Restsumme gestemmt.

"Wir sind keine Standpunktgemeinschaft"

Im Vertrauen auf Gottes Auftrag „Baut Häuser und wohnt darin“ (Jeremia 29,5) habe man mit dem Bau des Hauses und der Neuausrichtung der Gemeinde begonnen, erläuterte Seelsorger Keller im Festgottesdienst, warum es sich bei dem Projekt ausdrücklich um ein Familien- und Gemeindezentrum handelt: Kirche müsse Teil der Stadtgesellschaft sein, um die frohe Botschaft weiterzugeben. Keller wörtlich: „Wir sind eine Weggemeinschaft und keine Standpunktgemeinschaft!“ Menschen müssten schließlich nicht dort abgeholt werden, „wo wir stehen“, sondern wo sie stehen.

"Wir haben unser ,Emmaus' schon gefunden"

Mit seiner Predigt über die biblische Geschichte der Emmausjünger schilderte Renatus Keller auch die Beweggründe des Kirchenvorstands, dem neuen Zentrum den Namen „Haus Emmaus“ zu geben: Die Weggemeinschaft der beiden Jünger mit dem vom Tod auferstandenen - zunächst unerkannt bleibenden - Jesus hat das Leitungsgremium zu dieser Namensgebung bewogen. Und während die Wissenschaft noch klären müsse, welcher der drei möglichen Orte in der Nähe von Jerusalem denn nun tatsächlich das biblische Emmaus sei, „haben wir unser ,Emmaus‘ schon gefunden“, so Keller.

Stellvertretende Kirchenpräsidentin: "Beispielhaft und zukunftsweisend"

„Ihr Konzept nimmt genau die beiden Eckpfeiler des Transformationsprozesses ,ekhn2030‘ auf“, bescheinigte stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf den Akteuren der Evangelischen Kirchengemeinde Lorsch: „Mitgliederorientierung und Gemeinwesenorientierung.“ Beides finde sich „beispielhaft und zukunftsweisend“ im „Haus Emmaus“: „Als Begegnungsort, in dem neben der Gemeinde viele andere Platz haben – Vereine, Parteien, verschiedene Gruppen, die zu einem gelingenden Miteinander beitragen.“

Dekanin: "Sektkorken knallen zu Recht"

Sonja Mattes, neue Dekanin des Evangelischen Dekanats Bergstraße, teilte die Begeisterung der Kirchengemeinde „für dieses Haus, in dem Gott in geselliger Gemeinschaft bei Ihnen wohnen soll“. Sie gratulierte den Lorscher Protestanten zur Eröffnung herzlich: „Sie sind einen langen Weg bis hierher gegangen. Sicher hat es dabei einige Stolpersteine und schwere Phasen gegeben, aber Sie sind drangeblieben und können die Sektkorken heute zu Recht knallen lassen“.

Lange Rednerliste

Nach Martina Schwarz, der Architektin der EKHN, traten für die weltliche Gemeinde die Lorscher Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul und Bürgermeister Christian Schönung, Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf und Landtagsabgeordneter Alexander Bauer ans Rednerpult. Bauer überbrachte dabei auch die Glückwünsche des Bundestagsabgeordneten Michael Meister. Grüße des künftigen evangelischen Nachbarschaftsraumes, den die Lorscher gemeinsam mit Einhausen und Schwanheim bilden werden, überbrachten Pfarrerin Beatrice Northe und ihr Kollege Frank Fuchs; für die katholische Kirche sprachen Susanne Schmidt-Olf und Angelika Brunnengräber. Und als „Nachbarin“ gratulierte Nicola Helwig, sie ist die stellvertretende Leiterin der angrenzenden Wingertsbergschule.

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