Dekanat Bergstraße

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Tagung der Dekanatssynode

Haushalt verabschiedet, Nachwuchs gesucht

bbiewSynode

In der evangelischen Kirche ist der Bedarf an neuen Mitarbeitenden deutlich größer als die aktuelle Nachfrage. Das wurde bei der Tagung der Dekanatssynode im Bürgerhaus von Gorxheimertal deutlich, die von Präses Dr. Michael Wörner geleitet wurde. Das regionale „Kirchenparlament“ befasste sich unter anderem mit der Nachwuchsförderung für kirchliche Berufe.

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In den nächsten Jahren sei eine Pensionierungswelle nicht allein im Pfarrdienst, sondern auch bei Erzieherinnen und Erziehern zu erwarten, erklärte der Leiter des Referats Personalförderung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Holger Ludwig. Hauptgrund einen kirchlichen Beruf zu ergreifen sind nach seinen Angaben eigene gute Erfahrungen in der Gemeinde und im Ehrenamt. Die Vereinbarkeit von Familie und Berufe stehe für die Berufsanfänger an erster Stelle. Pfarrerin Anja Schwier-Weinrich vom Team für theologische und gemeindepädagogische Ausbildung in der EKHN stellte die Aktion „Mach doch, was du glaubst vor“. Damit soll über verschiedene kirchliche Berufe wie Pfarrerin und Pfarrer, Religionslehrerin und Religionslehrer, Gemeindepädagogin und Gemeindepädagoge, Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker und Erzieherinnen und Erzieher informiert werden. Pfarrerin Schwier-Weinrich machte deutlich, dass die Kirche bei der Werbung für qualifizierten Nachwuchs in Konkurrenz zu Unternehmen stehe.

Ein Studium mit Perspektive und mit Befürchtungen 

Die Theologiestudentin Sophia Farnbauer erläuterte den Synodalen die Ängste junger Menschen vor dem Pfarrberuf. Dazu gehöre die Befürchtung einem altmodischen Pfarrbild gerecht werden zu müssen oder „in einem kleinem Dorf zu landen“. Abschreckend sei auch die Residenzpflicht, die den Pfarrer oder die Pfarrerin verpflichtet, im Gemeindebezirk zu wohnen. Dagegen gehörten die Unabhängigkeit und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten im Pfarramt zu den Pluspunkten. Um die Attraktivität kirchlicher Berufe zu erhöhen, verabschiedete die Dekanatssynode einen Antrag, in dem die Synode der EKHN aufgefordert wird, für alle Mitarbeitenden eine ähnliche Regelung zu treffen, wie sie für Pfarrberuf gilt. Pfarrerinnen und Pfarrer der EKHN haben das Recht, alle zehn Jahre einen Studienurlaub für bis zu drei Monate zu nehmen. Die Starkenburger Pröpstin Karin Held äußerte in ihrem Grußwort die Hoffnung, dass die im Dekanat Bergstraße frei werdende Pfarrstellen auch künftig mit Pfarrvikaren besetzt werden können. Nachdem in der Gemeinde Zwingenberg Pfarrvikar Christian Hilsberg sein Dienst begonnen hatte, wird in Einhausen voraussichtlich Pfarrvikarin Dr. Kathrin Hildenbrand zum 1. Juni die bislang vakante Pfarrstelle übernehmen.

Wechsel im DSV 

Als Nachfolger für den ausgeschiedenen Alsbacher Pfarrer Thomas Beder wählte die Synode mit großer Mehrheit Pfarrer Hans-Peter Rabenau aus Jugenheim neu in den Dekanatssynodalvorstand (DSV), dem Leitungsgremium des Dekanats. Pfarrer Beder verlässt die EKHN und übernimmt ab dem 1. Mai ein Pfarramt in Schweden. Als neue Mitarbeiterin stellte sich Katja Folk vor, die den Synodalen aber bereits als ehrenamtliche Beauftragte für Kindergottesdienst bekannt ist. Sie ist seit dem 1. März hauptamtlich als Referentin für Kindergottesdienst im Dekanat tätig. Ihren ersten Auftritt bei der Synodentagung hatte auch die neue Leiterin des Diakonischen Werks Bergstraße, Irene Finger. Sie kündigte an, angesichts leerer Kassen keine neuen Projekte zu starten, „bei denen wir noch Geld mitbringen müssen". Ein Grußwort sprach auch der Bürgermeister von Gorxheimertal Uwe Spitzer.

„Mit eigenen Kräften haushalten“

In seinem Bericht hob Dekan Arno Kreh die gesellschaftspolitischen Aktivitäten hervor. So habe das Dekanat nach den Terroranschlägen in Paris eine gemeinsame Erklärung der Kirchen und Religionsgemeinschaften gegen Hass und Gewalt initiiert. In der Veranstaltungsreihe „Zukunft Kirche“ seien die Kandidaten für die Landratswahl im Kreis Bergstraße zu sozialpolitischen Themen befragt worden. Der Kirchenpräsident der EKHN, Dr. Volker Jung habe sich der Diskussion zu der neuen Mitgliedschaftsuntersuchung gestellt. Auch der Sonntagsschutz bleibe ein zentrales Thema. Lokale Initiativen, die Flüchtlinge unterstützten könnten, für ihre Arbeit beim Dekanat eine finanzielle Förderung von jeweils bis zu 300 Euro beantragen. Zugleich appellierte Kreh an die Kirchengemeinden bei der Vielfalt des Engagements mit den eigenen Kräften zu haushalten. „Manche nehmen sich arg viel vor“.

Der Haushalt und die Tücken der Doppik

Nach kontroverser Diskussion verabschiedete die Dekanatssynode den Haushaltsplanentwurf für 2015. Er sieht Einnahmen von mehr als 1.958.000 Euro vor und Ausgaben, die um rund 28,000 Euro höher liegen. Die Differenz erklärt sich aus dem Abschreibungswert für das Heppenheimer Haus der Kirche. Der Haushalt wurde erstmals nach den Prinzipen der Doppik, der doppelten Buchführung erstellt, wie sie auch in der freien Wirtschaft praktiziert wird. Etliche Synodale bemängelten die mangelnde Klarheit und Transparenz. „Es ist ein fatales Signal, dass wir nicht wissen, was im einzelnen mit den Kirchensteuergeldern geschieht“ sagte der Bensheimer Pfarrer Dr. Christoph Bergner. Das Bergsträßer Dekanat gehört zu den Pilotregionen für die Einführung der Doppik. Die Verantwortlichen in der Regionalverwaltung in Gernsheim und der Kirchenverwaltung in Darmstadt räumten Mängel ein und begründeten dies mit der Umbruchphase. Die Dekanatssynode verabschiedete Anträge, in denen die Kirchenleitung der EKHN aufgefordert wird, sicherzustellen, dass den Dekanaten und Kirchengemeinden durch die Einführung der Doppik keine finanziellen und rechtlichen Problem entstünden und in den Gemeinden das neue Rechnungswesen solange nicht eingeführt werde, bis eine ordnungsgemäße Handhabung gewährleistet sei. Zudem solle untersucht werden, ob die Einführung der Doppik den Kriterien der Transparenz, der Haushaltsklarheit und –wahrheit entspreche.

In der Dekanatssynode, die sich in der Regel zweimal im Jahr zu Tagungen trifft, sind Ehrenamtliche gegenüber hauptamtlichen Mitarbeitenden in der Mehrheit. Sie setzt sich zusammen aus Delegierten der 34 Kirchengemeinden (ein/e Pfarrer/in und zwei Ehrenamtliche) und weiteren gewählten und berufenen Mitgliedern.

 

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