Personalie
„Ich will einfach jeden Tag mit Musik zu tun haben“
© Michael RänkerFriederike Bruns ist neue Kantorin im Evangelischen Dekanat Bergstraße.18.04.2024 mr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Im Alter von zwölf Jahren hat Friederike Bruns ihren Vater erstmals zur Probe der Kantorei ihrer Heimatstadt Wilhelmshaven begleitet und mit dem Chorgesang begonnen; vier Jahre später, als 16-jährige, ist sie der Faszination des Orgelspiels erlegen und hat ihre Ausbildung an der „Königin der Instrumente“ angefangen. Vor wenigen Tagen, am 15. April, hat die mittlerweile 27-Jährige nun ihre erste Stelle als hauptberufliche Kirchenmusikerin angetreten:
Friederike Bruns ist neue Kantorin des Evangelischen Dekanats Bergstraße und folgt an ihrer Wirkungsstätte, der Evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen, auf die zum Jahreswechsel ausgeschiedene Julia Klöpfer. Offiziell in ihr Amt eingeführt wird Frau Bruns im Rahmen eines Gottesdienstes, der am 28. April (Sonntag) ab 16 Uhr in der Laurentiuskirche Seeheim (Kirchstraße 9) stattfindet. Silke Bienhaus (Dekanin in Stellvertretung) sowie Erwin Rieke (Vorsitzender des Kirchenvorstands) und Christoph Sames (Gemeindepfarrer) laden herzlich zur Teilnahme ein.
Nicht in die Wiege gelegt
Sozusagen „in die Wiege gelegt“ wurde Friederike Bruns diese berufliche Laufbahn nicht: Auf die musikalische Früherziehung folgten zwar Klavierstunden, „aber das habe ich nur hobbymäßig betrieben, nie wirklich ernst; an Wettbewerben beispielsweise habe ich nie teilgenommen“. Die Liebe zur Musik habe sie vor allem beim gemeinsamen Singen in der Kantorei entdeckt: „Die erste große Aufführung war die Matthäuspassion von Bach. Dieses Ereignis hat mich sehr geprägt, und ich wollte fortan einfach jeden Tag mit Musik zu tun haben.“ Das hat sich bis heute nicht mehr geändert.
Als 16-Jährige fand sie es dann „cool zu beobachten, wie unser Kantor die Orgel spielt“. Eine besondere Faszination übte dabei auf Friederike Bruns aus, wie der Kirchenmusiker seine Hände und Füße koordinierte. „Die Klangfarben und die Möglichkeiten dieses Instruments ließen mich einfach nicht mehr los.“ Mehr und mehr beschäftigte sie sich mit der Idee, „den Chorgesang und das Orgelspiel zum meinem Beruf zu machen“. Nach dem Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Kindertagesstätte folgte der Umzug von Wilhelmshaven nach Tübingen, wo Friederike Bruns zunächst den Bachelor-Studiengang Evangelische Kirchenmusik B absolvierte, um dann den Master-Studiengang Evangelische Kirchenmusik A anzuschließen. Den wird sie im September beenden.
Besonderes Interesse für Chormusik
Während des Studiums habe sie ihr besonderes Interesse für die Chormusik entdeckt, so die 27-Jährige, die ein Erasmus-Semester im schwedischen Sköndal - einem Vorort von Stockholm - verbrachte: „Die skandinavische Musik und die dortige Chortradition haben mich sehr beeindruckt, und ich hoffe, etwas von dieser Tradition mit hierher bringen zu können.“ An ihrer neuen Wirkungsstätte hat sie dazu ausreichend Gelegenheit: Als Kantorin in Seeheim-Malchen wird sie drei Kinderchöre, den Gospelchor „Zwischentöne“ und den Kirchenchor leiten.
Natürlich obliegt der jungen Kirchenmusikerin auch die musikalische Begleitung der Gottesdienste auf der Orgel oder die Ausbildung des Nachwuchses an diesem Instrument oder auch am Klavier. Als ihre große Leidenschaft beschreibt sie aber das Musizieren in der Gruppe, die Interaktion mit anderen: „Mir macht es riesigen Spaß, mit anderen Menschen Musik zu machen, Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Chorleitung.“
Jetzt muss es nur noch mit der Wohnung klappen
Friederike Bruns, die in ihrer Freizeit eine ambitionierte Schwimmerin und auch gerne zu Fuß oder mit dem Rad in der Natur unterwegs ist, freut sich auf ihre Aufgabe in der Kirchengemeinde und im Dekanat – jetzt muss nur noch die Wohnungssuche von Erfolg gekrönt sein: Gemeinsam mit ihrem Partner Joshua van der Linden, der Theologie studiert, Pfarrer werden will und ab September in der Evangelischen Kirchengemeinde Gadernheim sein Vikariat macht, sucht die neue Kantorin ein Domizil. Und das liegt im besten Fall im Lautertaler Ortsteil Gadernheim oder in Seeheim-Jugenheim, denn dann müsste nur einer von beiden pendeln.
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