„5000 Brote“
Jugendliche backen Brot für Bildungsprojekte weltweit
© bc maternAktion 5000 Brote: Konfis kneten Teig und formen Brote25.09.2024 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Von Caroline Schröder
Auch in diesem Jahr backen Konfirmandinnen und Konfirmanden Brote zugunsten von internationalen Kinder- und Jugendbildungsprojekten - diesmal für Projekte in Malawi, Vietnam und Paraguay. Bei der bundesweiten evangelischen Aktion lernen Konfirmandinnen und Konfirmanden in den beteiligten Bäckereien das Bäckerhandwerk und den Umgang mit Nahrungsmitteln kennen und beschäftigen sich anhand von Länderprojekten mit Themen der Gerechtigkeit, internationalen Solidarität und vor allem der Lebenswelt der Jugendlichen in anderen Ländern.
Im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) startet die Aktion in diesem Jahr am Sonntag, 29. September, um 10:30 Uhr mit einem Gottesdienst für alle Generationen in der Evangelischen Kreuzkirche in Oberursel-Bommersheim.
„Symbolisch steht Brot für das, was wir Menschen zum Leben brauchen, was uns Kraft gibt und uns stärkt.“
Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN
„Als Titel des Projekts haben wir ‚Am besten schmecken die Löcher im Brot! Oder: Wie wird das Leben luftig und leicht?‘ gewählt“, so Pfarrer Ingo Schütz von der Kreuzkirchengemeinde. „Mit den Konfis setzen wir uns vorab mit der Kulturgeschichte und der Gegenwart der Brotkultur auseinander und sind einen Tag vor dem Gottesdienst in der Backstube der Bäckerei Müller in Bommersheim, um selbst Brot zu backen. Mit den Kindern unserer Kita erleben wir zudem, wie lebendig Teig manchmal ist und was passiert, wenn ihm keine Triebkraft innewohnt“, so Schütz weiter.
Die Predigt im Gottesdienst hält die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf: „Der Eröffnungsgottesdienst in diesem Jahr ist ein Fest für alle Generationen und verdeutlicht, dass Brot ein wichtiges Lebensmittel für alle Altersgruppen ist. Symbolisch steht Brot für das, was wir Menschen zum Leben brauchen, was uns Kraft gibt und uns stärkt. Alle können etwas dazu beitragen, dass Menschen weltweit Brot zum Leben haben. Das macht die Aktion 5000 Brote eindrücklich klar.“
Als eine ganz praktische Form des Lernens bezeichnet Dr. Diethelm Meißner, Dezernent für Diakonie und Ökumene in der EKKW, die Aktion. „Mit den eigenen Händen Teig kneten und Brot backen, das ist etwas Besonderes. Dabei mithelfen, dass andere Jugendliche das haben, was zum Leben notwendig ist. Und den Blick darauf richten, dass wir im Abendmahl Brot und Wein miteinander teilen – all das vereint die 5000-Brote-Aktion“, erläutert Meißner, der ebenfalls am Gottesdienst teilnehmen wird.
Die Brote werden nach dem Gottesdienst gegen eine Spende abgegeben. Die Summe wird von den Kirchengemeinden an Brot für die Welt für die ausgesuchten Projekte überwiesen. Eine detailliertere Beschreibung der Projekte finden Sie unten.
Hintergrund
Die Idee für die Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ entstand im Jahr 2012 in Kooperation der beiden evangelischen Landeskirchen in Hessen und des Bäckerinnungsverbands Hessen auf Initiative des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. Mittlerweile wird sie von allen Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) durchgeführt. Hauptaktionszeitraum ist immer zwischen Erntedank und erstem Advent. Weitere Informationen: www.5000-brote.de
Übersicht Projekte
Vietnam:
In den abgelegenen Dörfern im Hochland Nordwest-Vietnams fehlt es an Vielem. Doch in einem von Brot für die Welt geförderten Projekt nehmen Frauen die Entwicklung in die Hand. Das kommt auch den Kindern und Jugendlichen zu Gute. Die Familien im Dorf Ta Lanh haben eine befestigte Straße gebaut. Dadurch können die Kinder auch in der Regenzeit zur Schule. Nun wollen sie Solarlaternen bauen, die man schnell mobil mit in die Häuser nehmen kann. Dann können Jugendliche abends noch Lesen. In Kooperativen steigern die Familien ihre Einkünfte aus der Landwirtschaft. Vielversprechend ist dabei die Vermarktung der Rinde des Zimtbaumes.
Malawi:
In den Monaten vor der Ernte leiden viele Familien in Malawi Hunger. Saatgutkonzerne haben Kleinbauernfamilien in die Armut getrieben. Lange Dürren trocknen den Boden aus und heftige Regenfälle spülen den Humus weg. Die Organisation SCOPE hat eine Lösung parat: Sie weiß, wie auch unter schwierigen Bedingungen der Anbau vielfältiger Lebensmittel möglich ist. In Permakultur-Clubs an 50 Schulen lernen Kinder und Eltern natürlichen Dünger herzustellen, Regenwasser geschickt zu nutzen, Beete mit Mulch zu schützen und Pflanzen optimal miteinander zu kombinieren. Auf trockenen Höfen entstehen so Obsthaine und Gemüsegärten.
Paraguay:
In den Armenvierteln von Asunción haben die Kinder kaum eine Chance auf ein würdevolles Leben. Sie müssen die Schule ohne Abschluss abbrechen und Geld verdienen. Sie werden von Drogenkonsum, Kriminalität und Prostitution bedroht. Die Organisation Callescuela hilft ihnen, für ihre Rechte einzutreten. Mit ihrer eigenen Interessenvertretung können die Kinder sich gegen Ausbeutung zur Wehr setzen. Die Sozialarbeiter*innen von Callescuela helfen den Kindern, die Schule zu bewältigen und berufliche Perspektiven zu finden.Text
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus in der Diakonie Hessen organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil.
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