Spende für die Flüchtlingshilfe

Kahlschlag am Haus der Kirche

bbiew

Idefix, der umweltbewusste kleine Hund von Obelix, hätte angesichts des vermeintlichen Baumfrevels nicht nur vor Empörung aufgeheult, sondern sich wohl auch als Wadenbeißer betätigt. Doch das Heppenheimer Haus der Kirche ist zum einen nicht das kleine gallische Dorf. Und zum anderen war die Fällung der beiden großen Bäume unvermeidlich – auch wenn es weh tut.

28.12.2015 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

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Die Drainage am Haus der Kirche ist zerbrochen. Das Sickerwasser kann nicht mehr gezielt gesammelt und abgeleitet werden. Über kurz oder lang wären die Kellerwände feucht geworden. Ursprünglich wollten die Verantwortlichen im Haus der Kirche den Baumbestand retten, indem die beiden Bäume nur zurückgeschnitten werden. Doch alle Fachleute waren sich einig: da ist nichts mehr zu retten. Die Bäume müssen fallen.

So mussten die Mitarbeitenden zusehen, wie Ast für Ast abgesägt wurde und die Stämme fielen. Immerhin: Was die Kettensäge in Minutenschnelle zerlegte, wird – zumindest in Teilen – zu Kunsthandwerk. Mario Fetsch aus dem Heppenheimer Stadtteil Hambach, der nebenberuflich als Holzschnitzer tätig ist, sicherte sich die gefällte Linde. Mit ihrem weichen Holz gilt sie als ideal für die Schnitzerei. Bis das Holz entsprechend bearbeitet und künstlerisch veredelt werden kann, dauerte es aber mindestens zwei Jahre. Erst dann wird es ausreichend durchgetrocknet sein. Für die Linde gab es im Gegenzug eine Spende für die Flüchtlingshilfe. Was für das Haus der Kirche übrig blieb, waren zwei aus beiden Stämmen gesägte Holzsterne. Eine Erinnerung an baumhohe Zeiten.

Nach der Neuverlegung der Drainage wird das Areal hinter dem Haus der Kirche im nächsten Jahr umgestaltet und wieder begrünt. Das würde sicherlich auch Idefix gefallen.