Dekanat Bergstraße

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Katharina Ruhwedel will „hinhören und zuhören“

© Michael RänkerPfarrerin Katharina Ruhwedel hat am 1. Januar ihren Dienst im Kooperationsraum "Evangelisch in Heppenheim" begonnen - am 13. Januar wird sie ordiniert und offiziell eingeführt.

Das Seelsorger-Team von „Evangelisch in Heppenheim“ ist wieder ein Trio: Seit dem 1. Januar ist Pfarrerin Katharina Ruhwedel neue Kollegin von Jasmin Setny und Frank Sticksel. Am 13. Januar wird sie ordiniert. Die 29-Jährige will bei ihren Begegnungen stets gut „hinhören und zuhören“.

Sie will „hinhören und zuhören“, und was fast wie eine Selbstverständlichkeit für ein gelingendes menschliches Miteinander erscheinen mag, ist doch keine Selbstverständlichkeit, wie die allgemeine Lebenserfahrung zeigt – umso mehr will Katharina Ruhwedel darauf achten, dass sie das Hinhören und Zuhören nicht aus dem Blick verliert, wenn sie den Menschen in Heppenheim begegnet. Dort nämlich ist die 29-Jährige seit dem 1. Januar Pfarrerin der Evangelischen Christuskirchengemeinde und der Heilig-Geist-Gemeinde. Sie folgt auf den bereits im August 2021 ausgeschiedenen Seelsorger Dominik Kanka und macht das aus Jasmin Setny und Frank Sticksel bestehende Pfarrpersonen-Duo endlich wieder zum Trio.

Für die ursprünglich aus dem Saarland stammende Katharina Ruhwedel, die mit ihrem Ehemann und dem einjährigen Sohn in Bensheim wohnt, ist der Dienstbeginn in der Bergsträßer Kreisstadt eine Rückkehr: Sie hat im Kooperationsraum „Evangelisch in Heppenheim“ einen Teil ihrer praktischen Ausbildung zur Pfarrerin absolviert. Begonnen hatte sie das Vikariat im September 2020 bei Pfarrerin Uta Voll in den Evangelischen Kirchengemeinden Gronau-Zell und Schönberg-Wilmshausen. Bekanntermaßen suchte Frau Voll allerdings gemeinsam mit ihrem Mann, dem Propsteikantor Konja Voll, eine neue berufliche Herausforderung in der Nordkirche, so dass Katharina Ruhwedel ihr Vikariat nicht in den Bensheimer Ost-Stadtteilen fortsetzen konnte. So kam sie nach Heppenheim.

Das Thema Ökumene lässt sich nicht mehr los

Nach dem Vikariat verabschiedete sich Frau Ruhwedel in den Mutterschutz, kurz vor Weihnachten 2022 wurde ihr Sohn geboren, eine Elternzeit und das Spezialvikariat schlossen sich an. Das wiederum absolvierte die angehende Pfarrerin beim Konfessionskundlichen Institut in Bensheim. Dem Catholica-Referat zugeordnet beschäftigte sie sich mit ökumenischer Kirchenentwicklung, dem katholischen Reformprozess „Synodaler Weg“ sowie mit der Frage, inwiefern Pfarreien in der Praxis auf der Linie Roms bleiben oder warum sie diese auch bewusst verlassen. Besonders das Thema Ökumene lässt Katharina Ruhwedel quasi seit Kindheitstagen nicht mehr los:

Aufgewachsen im saarländischen Beckingen - „in der katholischsten Gegend Deutschlands“ - erlebte die Protestantin viele Facetten von Ökumene. Sie erinnert sich an ihr Zeit als Teamerin im evangelischen Kindergottesdienst, der auch - ganz selbstverständlich - von katholischen Mädchen und Jungen besucht wurde. Allerdings skeptisch beäugt vom katholischen Priester, „der eines Tages in vollem Ornat bei uns auftauchte, um nachzuschauen, was mit ,meinen Schäfchen“ - so seine besorgte Formulierung -beim evangelischen Kigo so geschieht“. Für Katharina Ruhwedel - ihre Oma war Küsterin, ihre Mama Mitglied des Kirchenvorstands, das Elternhaus stand direkt neben der Kirche - ist die Ökumene „eine Herzensangelegenheit“. Und zu ihrer großen Freude „läuft es hier in Heppenheim ganz toll“.

"Das ist mein Beruf"

Eigentlich wollte Frau Ruhwedel Grundschullehrerin werden, doch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Kinderbetreuungseinrichtung, in deren Hort Grundschüler betreut wurden, führte zum Umdenken, lacht sie: „Diesen Lärmpegel wollte ich mir nicht das gesamte Berufsleben antun.“ Ein Religionslehrer in der Oberstufe brachte sie auf die Idee, sich mit dem Pfarrerinnen-Beruf zu beschäftigen und vermittelte ihr den Kontakt zu einem Theologie-Studenten.

Das Interesse war geweckt und nach dem Abitur im Jahr 2012 begann Katharina Ruhwedel dann 2013 an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal ihr Theologiestudium - die ersten Semester und vor allem das sechswöchige Gemeindepraktikum bestätigten den Entschluss: „Das ist mega-interessant, was ich studiere, das ist mein Beruf“. Nach dem Grundstudium wechselte die Studentin an die Theologische Fakultät der Universität Heidelberg. Ihr besonderes Interesse galt neben dem Reformator Martin Luther der neueren Kirchengeschichte sowie der Bekennenden Kirche.

In einer "dystopischen Zeit" viel gelernt

„Und dann hatte ich große Lust, mich nach viel Theorie endlich in der Praxis ausprobieren zu können“, freute sich Katharina Ruhwedel nach dem Ersten Theologischen Examen im März 2020 auf den Beginn des Vikariats im September 2020 – der Start fiel allerdings mitten in die Coronavirus-Pandemie. Gemeinsam mit ihrer Lehrpfarrerin Uta Voll probierte die Vikarin vieles aus, um trotz aller Widrigkeiten und Beschränkungen „nahe bei den Menschen zu sein“: „Ein Patentrezept hatte ja niemand.“ Sie habe in dieser „dystopischen Zeit“ viel von ihrer Mentorin gelernt – so auch, wie wichtig „hinhören und zuhören“ ist.

Dass ihr über das Hören hinaus auch das „Hinschauen“ wichtig ist, belegt ein Schwerpunkt, den die junge Pfarrerin für ihre künftige Arbeit gewählt hat: „Wir haben als Kirche einen ,blinden Fleck‘, und das ist die Altersgruppe der jungen Erwachsenen.“ Katharina Ruhwedel meint damit „ausdrücklich nicht die jungen Familien“, sondern die 25- bis 40-Jährigen, die eben nicht zu der klassischen Familien-Zielgruppe gehören, die von der Kirche zunehmend in den Blick genommen wird.

Am 13. Januar, Samstag, wird Katharina Ruhwedel nun von Pfarrer Stephan Arras, Propst der Propstei Starkenburg, ordiniert und gemeinsam mit Pfarrerin Silke Bienhaus, stellvertretende Dekanin des Dekanats Bergstraße, offiziell in ihr Amt eingeführt. Der Gottesdienst beginnt um 18 Uhr und findet in der Christuskirche Heppenheim statt.

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