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Seeheim-Malchen: Verabschiedung von Pfarrer Schließer

Keine Schaufensterpredigten – Der Alltag zählt

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Wer sich vorgenommen hatte, zehn Jahre als Pfarrer in der Gemeinde tätig zu sein, dann aber 25 Jahre geblieben ist, dem muss es durchaus gefallen haben. Nach einem viertel Jahrhundert in der evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen wird Pfarrer Joachim Schließer am 28. Juni in den Ruhestand verabschiedet.

bbiewPfarrer Schließer vor dem evangelischen Kindergarten in Seeheim, für den er 20 Jahre zuständig war.

Ob er überhaupt den Pfarrberuf ergreift, das stand einige Jahre auf der Kippe. Denn nach seinem abgeschlossenen Theologiestudium, das er in Tübingen und Mainz absolvierte, studierte Joachim Schließer Mathematik und Religion für das Lehramt. Nach seinem 2. Staatsexamen entschied er sich dann doch für das Pfarramt. „Meine Eltern hatten sich gewünscht, dass ich Pfarrer werde. Doch diese Entscheidung musste frei von mir selbst getroffen werden. Dafür brauchte ich etwas Zeit“, blickt der Theologe auf sein Doppel-Studium zurück.

Glaube und Vernunft zusammenbringen

In studentenbewegten Tagen – Joachim Schließer begann sein Studium 1969 – fiel die Wahl auf den Pfarrberuf auch deshalb, weil er sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen wollte. Sein Vikariat absolvierte er in Wiesbaden-Bierstadt. Seine erste Pfarrstelle trat er 1982 in Wiesbaden-Bierstadt an, wo er bis zu seinem Wechsel 1990 nach Seeheim blieb. Der aus Württemberg stammende Theologe schätzt die – wie er es formuliert –„Weitherzigkeit“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). „Es ist eine liberale Landeskirche, die eine Offenheit in der Diskussion ermöglicht und in der man Glaube und Vernunft gut zusammenbringen kann“.

Als Pfarrer habe er sich nie vorne hinstellen und den moralischen Zeigefinger erheben wollen. „Schaufensterpredigten sind nicht meine Sache“, betont Joachim Schließer. Seine Sache ist es eher, nahe bei den Menschen zu sein. Der Pfarrdienst ermöglicht nach Überzeugung des scheidenden Pfarrers eine Vielfalt an Begegnungen. Als Beispiele nennt er den evangelischer Kindergarten, für den er 20 Jahre zuständig war, den Konfirmanden-Unterricht oder die Gespräche mit Erwachsenen bei Taufen oder Beerdigungen. Für ihn zählt nicht das Spektakuläre, sondern der Alltag.

Zeit für das Klavier

Zum Alltag in seiner 25jährigen Zeit in Seeheim gehörten auch zahlreiche Bauprojekte – von der Sanierung der Laurentiuskirche und ihrer Orgel über die Renovierung des alten Pfarrhaus, dem Bau eines neuen Pfarrhauses bis zum Ausbau des Kindergartens. Nicht alltäglich war dagegen die Fusion der Seeheimer Kirchengemeinde mit der Kirchengemeinde Malchen, die Anfang des Jahres 2014 vollzogen wurde.

Was für den Vater von drei erwachsenen Kindern auch von Bedeutung war und von Bedeutung bleibt, ist die Musik. Joachim Schließer singt seit 18 Jahren in der Darmstädter Kantorei und will nach seinem bevorstehenden Umzug nach Darmstadt-Eberstadt dort auch weiterhin mitwirken. Den Seeheimer Kirchenchor wird er mit seiner Verabschiedung verlassen im Gegensatz zu seiner Frau, die dort weiter mitsingen möchte. Was der Ruhestand mit sich bringen wird, das will Joachim Schließer auf sich zukommen lassen. Nur eines hat er sich fest vorgenommen. Er will wieder das tun, wozu er in den letzten Jahren gar nicht mehr gekommen ist: Klavier spielen.

Die Starkenburger Pröpstin Karin Held und Dekan Arno Kreh werden Joachim Schließer am Sonntag, den 28. Juni verabschieden. Der Gottesdienst in der Seeheimer Laurentiuskirche beginnt um 16 Uhr.

 

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