Evangelische Kirche übernimmt kommunale Kita
Kinderbetreuung aus einem Guss
bbiew06.02.2015 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewOrtstermin im Kindergarten von Lautern -v.l. Wolf Nevermann (Beigeordneter der Gemeinde Lautertal), Bürgermeister Jürgen Kaltwasser, Kita-Beauftragte Ursula Kindinger-Bickel, Erzieherin Christine Hechler und Pfarrer Reinald EngelbrechtPfarrer Reinald Engelbrecht spricht von einem Modellprojekt im ländlichen Raum. „Wir zeigen damit, dass wir uns nicht zurückziehen, sondern Verantwortung übernehmen.“ Für alle Kitas in den Lautertaler Ortsteilen Beedenkirchen, Elmshausen, Gadernheim, Lautern und Reichenbach gelten jetzt die gleichen Qualitätsstandards. Darüber wacht ein neu gebildetes Kuratorium, das auch für die Kindergartenbedarfsplanung zuständig ist.
Kita-Beauftragte als Schnittstelle
Die politische Gemeinde hat für dieses Projekt Ursula Kindinger-Bickel als Beauftragte für die Kindertagesstätten eingestellt. Sie war zuvor Leiterin des evangelischen Kindergartens in Reichenbach und ist jetzt Ansprechpartnerin für Eltern und Erzieherinnen. Sie regelt die Anmeldungen, Krankheitsvertretungen und den Personalbedarf. Die Vorteile liegen für sie auf der Hand. „Ich kenne die Situation in den Kitas, habe gute Kontakte zu den Erzieherinnen und zu den kirchlichen Stellen.“ Weil bei ihr alle Fäden zusammen laufen, können zum Beispiel Doppelanmeldungen vermieden werden.
Hier ist Musik drin
Mit der Trägerschaft für fünf Kitas solle keine Gleichmacherei betreiben werden, betonen alle Verantwortlichen. Die einzelnen Kitas arbeiten selbstständig und können mit eigenen Schwerpunkten ein besonderes Profil bilden. So ist die Kita im Ortsteil Lautern ein Musik-Kindergarten, in dem täglich gesungen und musiziert wird. Er heißt nicht umsonst „Drosseln und Finken“.
Kirche ist größter Arbeitgeber in Lautertal
Die fünf evangelischen Kindergärten und ein in freier Trägerschaft befindlicher Naturkindergarten bieten insgesamt 290 Plätze, davon 23 für Kinder unter drei. Lautertals Bürgermeister Jürgen Kaltwasser sind nach eigenen Angaben noch keine Beschwerden aus der Elternschaft zu Ohren gekommen, dass sie ihre Kinder nicht mehr in einem kommunalen Kindergarten betreuen lassen könnten. „Das scheint kein Problem zu sein. Es macht auch deutlich, dass die evangelischen Kitas gute Arbeit leisten und allgemein anerkannt sind“, so der Bürgermeister. Wenn Eltern ihr Kind nicht in einem konfessionellen Kindergarten schicken möchte, bliebe als Alternative immer noch der Naturkindergarten oder eine Kita im benachbarten Bensheim.
In der 7100 Einwohner zählenden Gemeinde Lautertal ist die evangelische Kirche mit rund 50 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber. Die Kirchengemeinden im Evangelischen Dekanat Bergstraße betreiben insgesamt 33 Kindertagesstätten.
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