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Startschuss für innovatives Projekt

Kirche, Diakonie und Schule sind "Drin"

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Evangelische Kirche, Diakonie und die Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim sind gemeinsam „Drin“. So lautet ein auf zunächst drei Jahre angelegtes Pilotprojekt, das Jugendliche individuell und gezielt fördern will.

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„Drin“ startet zum Beginn des kommenden Jahres. Für das Projekt werde ein generationenübergreifendes Coaching-Team aus Oberstufen-Schülern und Schülerinnen, ehemaligen Lehrern und Lehrerinnen sowie interessierten Erwachsenen aus dem Umfeld der Schule gebildet, teilte die Referentin für gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Bergstraße, Sabine Allmenröder, mit. Sie gilt als Motor des Projekts, für das die Diakonie Hessen Fördermittel in Höhe von rund 117.000 Euro bewilligt hatte. Damit wird in der Geschwister-Scholl-Schule eine 0,5 Stelle für eine Drin-Fachkraft eingerichtet. Das Künzel „Drin“ steht für Dabei sein, Räume entdecken, Initiativ werden, Nachbarschaft erleben.

Unterstützung, Wertrschätzung, Anerkennung

„Mit Beendigung der SchuB-Klassen (Schule und Beruf) funktioniert das bisherige Unterstützungssystem nicht mehr. Wir stehen vor einer Pionierleistung“, sagte der stellvertretende Schulleiter, Michael Weiffen, der sich wie Schulleiterin Dr. Angela Lüdtke für das Projekt eingesetzt hatte. Weiffen betonte, dass die Geschwister-Scholl-Schule keine Gewaltproblematik habe und der Schulbetrieb weitestgehend angstfrei sei. Doch die Integrierte Gesamtschule werde von Schülern aus 50 Nationen besucht, darunter auch Jugendliche, deren Familien von Armut bedroht seien oder die familiäre Schwierigkeiten hätten. „Drin“ biete ihnen Unterstützung, Wertschätzung und Anerkennung.

So soll Jugendlichen z.B. durch Kontakt zu außerschulischen Einrichtungen wie Sportvereinen Teilhabe über die Schule hinaus ermöglicht werden. Sie bekommen zudem Hilfestellung bei der Praktikumssuche oder der Berufsplanung, um den Übergang von der Schule zur Berufsausbildung bewältigen zu können. In der Schule selbst sollen Jugendliche ermutigt werden, Bildung als Chance zu begreifen und nicht als Zwang. Das Coaching-Team bietet zudem ein so genannte Coolness-Training an, bei dem deeskalierendem Verhalten in Konfliktsituationen geübt wird.

Menschen im Blick, die am Rande stehen

Die Partnerschaft mit der Geschwister-Scholl-Schule bezeichnete der Dekan des Evangelischen Dekanats Bergstraße, Arno Kreh, als Teil des kirchlichen Engagements gegen Armut und Ausgrenzung. „Wir nehmen Menschen in Blick, die am Rande stehen. Dabei ist es wichtig, auch Schüler frühzeitig zu begleiten.“ Dekanatsjugendreferentin, Ulrike Schwahn, die ebenfalls für das Projekt tätig ist, hob insbesondere die „Vernetzungsmöglichkeiten“ hervor. Schule, Diakonie, Kirche und Ehrenamtliche aus anderen Bereichen könnten dabei Jugendlichen unter die Arme greifen, die es schwerer hätten als andere und auf Unterstützung angewiesen seien. Die Leiterin des Diakonischen Werks, Irene Finger, sprach von einem „innovativen Ansatz“. Thomas Bartelsen von der Fachstelle Jugendberufshilfe des Diakonischen Werks werde bei dem Projekt mitarbeiten und unter anderem das Coaching-Team schulen.

Jugendliche, die ohne Begleitung den Weg nicht finden

„Drin“ ist an dem Hauptschulzweig der Geschwister-Scholl-Schule angeschlossen, steht aber auch Schülern der anderen Schulzweige grundsätzlich offen. „Mitunter entlassen wir Hauptschüler nach ihrem Abschluss mit einem etwas mulmigen Gefühl“, sagte der Leiter der Hauptschulzweiges Christian Mang. Durch die Vernetzung über die Schule hinaus könne den Betroffenen Teilhabe ermöglicht und Perspektiven aufgezeigt werden. Das komme auch Schülern zugute, die Deutsch als Zweitsprache haben. Das bestätigt die an der Geschwister-Scholl-Schule tätige Sozialpädagogin Alexandra Zweininger: „Es gibt Jugendliche, die ohne Begleitung ihren Weg nicht gehen können. ‚Drin‘ bietet eine Förderung nach individuellem Bedarf“.

Für „Drin“ hatte die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) insgesamt drei Millionen Euro an Fördergelder bewilligt. Damit werden im gesamten Kirchengebiet mit Beginn des nächsten Jahres 28 unterschiedliche Projekte gefördert. Entwickelt wurde das Project gemeinsam von der Diakonie Hessen und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN.

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