Bergsträßer Rede
Kirche zwischen Krieg und Frieden
Fundus/Lutz Neumeier02.10.2022 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Priv./BrunkFriedenspfarrerin Sabine Müller-LangsdorfWer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten – und nicht den Krieg. Das ist eine Säule der evangelischen Friedensethik, die den „gerechten Frieden“ zum Ziel hat. Demnach bedarf es zur Konfliktlösung der Diplomatie. Das Völkerrecht und die internationale Zusammenarbeit müssen gestärkt werden. Die Länder des Globalen Südens müssen in der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden. Als unverzichtbar für einen gerechten Frieden gilt zudem, den Klimawandel und die Fluchtursachen zu bekämpfen sowie für Gesundheit und Bildungschancen aller Menschen dieser Welt einzutreten. In der Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland aus dem Jahr 2007 heißt es: „Rüstungsexporte tragen zur Friedensgefährdung bei.“
Friedensethik auf dem Prüfstand
Mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist die Friedensethik ins Wanken geraten. Führende Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Kirche befürworten Waffenlieferungen an die Ukraine und das Recht des Landes, sich gegen einen Aggressor militärisch zur Wehr zu setzen. Gilt der Satz noch „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten – und nicht den Krieg“? Ist die Forderung „Frieden schaffen ohne Waffen“ aus der Zeit gefallen? Wie können sich Christinnen und Christen angesichts des Krieges positionieren? Und welche Möglichkeiten der zivilen Konfliktlösung gibt es überhaupt noch?
Zu diesen Fragen wird die Friedenspfarrerin der EKHN, Sabine Müller-Langsdorf in ihrer Bergsträßer Rede Stellung nehmen. Die Veranstaltung findet am 3. November in der Stephanusgemeinde Bensheim (Eifelstr. 37) statt. Beginn ist um 19 Uhr.
Hintergrund: Das Friedenspfarramt der EKHN
Angesiedelt ist die Friedensarbeit im Zentrum Oekumene, da ihre Leitgedanken aus der Friedensarbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen entstanden sind. Sie lassen sich mit den Stichworten „gerechter Friede“ und „Vorrang für Zivil“ benennen.
Geschaffen wurde die Stelle 1986 durch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf Drängen engagierter Frauen und als Gegenpol zu den Stellen der Militärseelsorger. Das Friedenspfarramt in der EKHN ist seit jeher mit einer Frau besetzt.
Das Zentrum Oekumene in Frankfurt ist eine gemeinsame Einrichtung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
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