Dekanat Bergstraße

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Bergstraße zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Gedanken zur Jahreslosung

Nicht nur einladende, auch aufsuchende Kirche

Stella Berker/FUNDUS

Im Evangelischen Dekanat Bergstraße wird das neue Kirchenjahr traditionell am Vorabend des 1. Advents mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Empfang eingeläutet. In diesem Jahr sollte der neue Starkenburger Propst Stephan Arras die neue Jahreslosung erläutern. Die Infektionszahlen haben das Dekanat dazu bewogen, die Veranstaltung abzusagen. Über die neue Jahreslosung aus dem Johannes-Evangelium hat sich stattdessen die stellvertretende Dekanin, Pfarrerin Silke Bienhaus, Gedanken gemacht.

privSilke Bienhaus

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. (Johannes 6,37)

„Wir wollen einladende Kirche sein. Gottesdienste bieten Raum für Gottesbegegnung. Viele fühlen sich dort willkommen, angekommen und beheimatet und das ist gut so. Gottesdienste gebunden an Ort, Zeit und Form sind aber keine Pflicht für freie Christenmenschen. Die Erfahrung, von Jesus Christus angenommen zu sein, ist nicht an Gottesdienste gebunden, sondern geht weit darüber hinaus.

Die Evangelien erzählen uns von vielen Begegnungen mit Jesus. Manchmal verfolgen Menschen ihn regelrecht. Sie tun das, weil sie von ihm und seinem Handeln gehört haben. Bevor die Menschen kamen, ist Jesus nämlich selbst gekommen. Daran erinnern wir uns im Advent und das erwarten wir immer wieder neu. Jesus hat sich auf den Weg zu den Menschen gemacht und er hat uns den Auftrag gegeben, uns auch auf den Weg zu machen. Nicht nur einladende Kirche sollen wir sein, sondern auch aufsuchende. Auf Jesus Christus zugehen, ihn suchen, in den Menschen, die wir besuchen, - analog, am Telefon, digital…

Als im Krankenhaus die Gottesdienste aufgrund der Pandemie untersagt wurden, haben wir Seelsorgenden allein in der Kapelle gebetet und unseren Auftrag bewusst angenommen. Wir sind auf Station gegangen und haben spüren dürfen, dass Herzen auch mit Maske und Schutzkleidung berührt werden können. Kranke haben sich von Gott willkommen, angenommen und in ihrem Glauben beheimatet erlebt.

Heute Abend werde ich in die Stille gehen, ich werde im Herzen bewegen, was für mich heißt: „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Ich werde die Menschen, die mir im Gottesdienst wahrscheinlich begegnet wären, in meine Fürbitte nehmen und mich mit ihnen im Glauben verbunden fühlen. Dann werde ich zum Telefonhörer greifen und jemanden anrufen, die nicht zum Gottesdienst hätte kommen können.

Ich glaube sicher, wir werden beide spüren, wir sind willkommen, angenommen und finden Heimat bei dem, der in unserer Mitte ist und sagt: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

Pfarrerin Silke Bienhaus, Stellv. Dekanin und Klinikseelsorgerin

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top