50jähriges Dienstjubiläum von Reinhard Sillus
„Orgel spielen, solange ich kann“
bbiewSillus_Reinhard10.11.2015 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewSillus_ReinhardEr hatte mit 13 Jahren angefangen, Orgel zu lernen. Dazu ermutigt wurde er vom damaligen Pfarrer von Zwingenberg, Adam Höfler. 1965, als 15jähriger, übernahm er seine erste Organistenstelle in der evangelischen Gemeinde Bickenbach. Bei seinem ersten Gottesdienst an der Orgel, es war am Volkstrauertag und die Kirche entsprechend voll, schlotterten ihm vor Aufregung die Knie. Doch der Ton macht bekanntlich die Musik. Und der stimmte. „Ich habe es überstanden“, sagt rückblickend der 65jährige.
Reinhard Sillus hatte sich als Organist immer weiter fortgebildet – etwa bei dem damaligen Kantor der Darmstädter Pauluskirche, Erich Fischer oder dem Leiter des Darmstädter Bachchores Horst Gehann. Schließlich legte er erfolgreich die C-Prüfung als Kirchenmusiker ab. Von 1967 bis 1975 war er Organist der evangelischen Gemeinde Alsbach, danach spielte er bis 1992 wieder in Bickenbach und von 1992 bis heute in seiner Heimatgemeinde Zwingenberg. Ohne Orgel würde ihm etwas Entscheidendes fehlen. „Es war ein Gottesgeschenk, dass ich das lernen durfte“, betont Reinhard Sillus, der auch viele Gottesdienste mit seiner Frau Bärbel Andreas-Sillus feiert - sie als Prädikantin, er als Organist.
Ohne Orgel ist es kaum auszuhalten
Auf die Frage, welchen Komponisten er am meisten schätze, kommt - wie bei fast allen Kirchenmusikern - die prompte Antwort: Bach. „Da geht nichts darüber“, meint Reinhard Sillus, der jeden Gottesdienst als kleines Konzert und jedes Konzert als Verkündigung empfindet. Er sieht sich dabei nicht nur als Gebender, sondern, wie er sagt, auch als Beschenkter. „Ich möchte Orgel spielen, solange ich kann. Wenn ich es nur noch mäßig kann, werde ich aufhören, öffentlich zu spielen.“
Bis zu seinem Ruhestand war Reinhard Sillus beim Amtsgericht tätig. „Mir hat irgendwie der Mut gefehlt, hauptberuflich als Organist zu arbeiten“. Aber ohne Orgel ist es für ihn nicht leicht auszuhalten. Eine schwere Zeit brach für ihn an, als die Bergkirche in Zwingenberg für die Innenrenovierung über Monate geschlossen werden musste. Gottesdienste wurden in dieser Zeit im Gemeindehaus gefeiert und dort befindet sich keine Orgel, sondern ein Klavier. „Das ist nicht mein Instrument“, räumt Reinhard Sillus unumwunden ein. Sein Instrument ist und bleibt die Orgel.
Am 15. November, zu seinem 50. Dienstjubiläum, wird er in der Zwingenberger Bergkirche an der Orgel zu hören sein. Der Gottesdienst, der um 17 Uhr beginnt, wird vom stellvertretenden Dekan Hermann Birschel und der Gemeindepfarrerin Beatrice Northe geleitet. Im Anschluss lädt die Gemeinde zum Empfang ein.
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