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Pfarrer Tilman Pape in den Ruhestand verabschiedet

© Michael RänkerPfarrer Tilman Pape wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Tilman Pape, Pfarrer für Ökumene und Mission, ist am Silvesterabend in den Ruhestand verabschiedet worden. Propst Stephan Arras würdigte ihn als „Türschwellenexperten“, nämlich als leidenschaftlichen Seelsorger an der Seite von Menschen, die an Schwellen ihres Lebens stehen.

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Das war ein Gottesdienst ganz nach dem Geschmack von Seelsorger Tilman Pape - mit viel Gospel-Musik, noch dazu gesungen von Menschen, mit denen er die Leidenschaft für das ostafrikanische Land Tansania teilt, nämlich vom Rimbacher Gospel-Chor unter der Leitung von Konrad Dudszus. Am Ende hielt es die Gemeinde nicht mehr auf den Bänken, sondern sie ließ sich von Solist Elisha Mbukwa gerne dazu animieren, mitzusingen und zu tanzen.

Trotz aller Fröhlichkeit markierte dieser Gottesdienst am Silvesterabend in der Evangelischen Kirche Reichenbach aber auch den Zeitpunkt eines Abschieds, nämlich den von Tilman Pape als Pfarrer für Ökumene und Mission des Evangelischen Dekanats Bergstraße. Pfarrer Stephan Arras, Propst der Propstei Starkenburg, war gekommen, um Tilman Pape zu „entpflichten“: Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 ist Pape nun Pfarrer im Ruhestand.

Silvester als Zeitpunkt der Verabschiedung war keine zufällige Wahl

Propst Arras würdigte seinen Kollegen als „Türschwellenexperten“ und meinte das „keineswegs nur spaßig“: So, wie der Silvesterabend sozusagen die „Türschwelle“ zwischen dem zu Ende gehenden Jahr mit allen seinen Höhen und Tiefen und dem neuen Jahr mit seinen unbekannten Herausforderungen darstelle, gebe es auch im Leben eines Menschen immer wieder solche Schwellensituationen. Das private wie dienstliche Leben von Tilman Pape weise viele solcher Momente auf, die er habe meistern müssen, und der Seelsorger habe sich zudem als „Türschwellenexperte“ in der Begleitung von Menschen erwiesen, die an solchen Schwellen stehen. Der Silvesterabend als Zeitpunkt der Ruhestandsversetzung sei von Tilman Pape also nicht zufällig gewählt worden. Propst Arras sprach Tilman Pape zum Abschied den Bibelvers „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“ (1. Mose 32,37) aus der Jakobsgeschichte zu.

Pape hatte zuvor in seiner Predigt über das Bibelwort „Alles hat seine Zeit“ (Prediger 3) seine Zuhörer sowohl an ganz persönlichen Krisen und Glücksmomenten teilhaben lassen, aber auch aktuelle Höhen und Tiefen, die die Menschheit beschäftigen, benannt: „So ist unser Leben: schön und schwer, wunderbar und furchtbar.“ Aber wenngleich alles seine Zeit habe, rege sich in ihm auch Widerstand gegen diese Feststellung: Mit Blick auf das Böse in der Welt – „in der Ukraine ermorden Christen Christen“ – „möchte ich nicht, dass ,alles seine Zeit‘ hat.“ Gott indessen wollte er für das Böse in der Welt nicht haftbar machen: „Er gab uns die Zeit – und die Freiheit, sie zu gestalten.“ Seinen Zuhörern wünschte Pape Momente, „in denen Sie die Zeit vergessen und ein Stück Ewigkeit spüren“.

Zugewandt und zuverlässig

Im Evangelischen Dekanat Bergstraße wird Tilman Pape nun von seinen Kolleginnen und Kollegen genauso vermisst werden wie beispielsweise von seinen Mitstreitern des christlich-islamischen Dialogs, den er als Pfarrer für Ökumene und Mission in den vergangenen Jahren genauso ausgebaut hat wie die Partnerschaft mit den Christen in Tansania. Dekan Arno Kreh würdigte seinen scheidenden Kollegen im Abschiedsgottesdienst als „zugewandten und zuverlässigen Ansprechpartner“; eine ausführlichere Würdigung hatte es bereits bei einer Abschiedsfeier mit vielen Weggefährten Mitte Dezember im Heppenheimer Haus der Kirche gegeben.

Als Pfarrer für Ökumene und Mission hatte Tilman Pape im Jahr 2012 seinen Dienst als Nachfolger von Renatus Keller angetreten, der als Gemeindepfarrer nach Lorsch gewechselt war. Der heute 63-jährige Vater von zwei Kindern und Großvater eines Enkels wurde in Berlin geboren, lebte jedoch seit seinem achten Lebensjahr durch einen beruflichen Wechsel seines Vaters in Langen. Nach seinem Theologiestudium in Bethel und Heidelberg sowie seinem Vikariat in Groß-Rohrheim hatte er ein Spezialpraktikum im Religionspädagogischen Amt in Darmstadt absolviert und war als Pfarrer in den Gemeinden Bessungen, Egelsbach, Hirschhorn und zuletzt Seeheim tätig.

Guter Beobachter und Zuhörer

Als Pfarrer für Ökumene und Mission hatte er kein fertiges und ausgetüfteltes Programm in petto, sondern er kam als guter Beobachter und Zuhörer mit Menschen anderen Glaubens genauso wie mit Konfessionslosen ins Gespräch. „Ich will Menschen kennenlernen, die auf einem anderen Weg Gott suchen. Das geht nur im gleichberechtigten Dialog“, betonte Tilman Pape bei seinem Dienstantritt im Haus der Kirche und so handelte er auch. Zum interreligiösen und interkonfessionellen Dialog gab es für Pape keine Alternative und den Dialog auf Augenhöhe suchte er auch in der Partnerschaft des Dekanats Bergstraße mit der Moravian Church in Süd-Tansania.

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