Tagung der Dekanatssynode
Pfiffige Ideen und mehr Wagemut
bbiewDer Dekanatssynodalvorstand - "Männer links, Frauen rechts" war bei der Synodentagung reiner Zufall.30.10.2021 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
In seinem Bericht bekräftigte Dekan Arno Kreh, dass die Zuwendung zu Menschen, die es im Leben schwer haben, „zum Kern unserer Kirche“ gehöre. Er plädierte dafür, dass die Ermöglichung von sozialer Teilhabe auch künftig einer der Schwerpunkte des Dekanats bleiben solle. Angesichts des Weltklimagipfels in Glasgow sprach er sich zudem dafür aus, dass die Evangelische Kirche bei der Bewahrung der Schöpfung „Wagemut“ zeigen und sich stärker im Kampf gegen den Klimawandel engagieren solle. Zum Reformprozess „ekhn2030“, der angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen und knapper werdender Ressourcen die Weichen für die Zukunft stellen soll, sagte der Dekan: „Diesen Prozess sollten wir mit Mut, Hoffnung und Zuversicht gestalten.“
Eine Synodentagung im Zeichen des Abschieds
Präses Dr. Michael Wörner, der zum zwölften und letzten Mal die Synodentagung leitete, appellierte an die Kirchengemeinden Nachbarschaften zu bilden. Sie seien eine Chance, sich gemeinsam auf die Veränderungen vorzubereiten. Bis Ende 2023 müssten die Nachbarschaften in rechtlich verbindlicher Form gebildet werden. Dekan Kreh dankte dem scheidenden Präses für die Leitung der Synode und der bislang insgesamt 66 Sitzungen des Dekanatssynodalvorstands (DSV), dem Leitungsgremium des Dekanats.
Aus dem DSV wurde auch der stellvertretende Dekan und frühere Dekan des aufgelösten Dekanats Ried Karl Hans Geil verabschiedet. Er geht in den Ruhestand. Nachfolgerin wird zum 1. Januar Pfarrerin Silke Bienhaus, die bereits mit einer halben und in Zukunft mit einer vollen Stelle Dekan-Stellvertreterin ist.
"Kirche on Leine"
Zum neuen Bergsträßer Vertreter in der Kirchensynode der EKHN wurde Dr. Peter Thoele von der Viernheimer Auferstehungsgemeinde gewählt. Er folgt auf Dr. Niels Peter Thomas aus Bickenbach, der aus beruflichen Gründen ausscheiden musste.
Insgesamt 15 Gemeinden hatten sich mit 84 Projekten an der Aktion „Du bist ein Segen“ beteiligt. Dabei konnten pfiffige Konzepte zur Pflege der Beziehungen mit Gemeindemitgliedern in Zeiten der Kontaktbeschränkungen eingereicht werden. Dazu zählten neben Video-Gottesdiensten und verschiedenen virtuellen Angeboten auch Aktionen wie Kirche vor dem Supermarkt, besondere Grußbotschaften an Ostern und Weihnachten oder die „Kirche on Leine“. An einer Wäscheleine in Seeheim befanden sich Postkarten mit geistlichen Impulsen zum Mitnehmen. Per Losverfahren erhielten die Gemeinden Alsbach, Mörlenbach, Seeheim-Malchen, Zwingenberg und die Lukasgemeinde Lampertheim jeweils 1.000 Euro.
Haushalt und Resolution
Der Haushaltspan 2022, der vom Mitglied des Finanzausschuss, Maik Lautersbach (Viernheim) erläutert wurde, sieht Aufwendung von rund 17.865.000 Euro vor. Der Großteil fällt dabei mit 14.690.000 auf die Personal- und Sachausgaben für die Gemeindeübergreifende Trägerschaft (GüT) von 15 evangelischen Kindertagessstätten im Dekanat. Der Haushaltsplan wurde einstimmig bei drei Enthaltungen beschlossen.
Ohne Gegenstimme wurde auch eine von der Gemeinde Seeheim-Malchen eingebrachte Resolution zum sexuellen Missbrauch verabschiedet. Danach soll wegen der Aussetzung des Betroffenenbeirats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine externe Wahrheitskommission gebildet werden. Die Synode des Dekanats Bergstraße wird einen entsprechenden Antrag an die Kirchensynode der EKHN stellen, die sich ihrerseits bei der EKD für eine Wahrheitskommission einsetzen soll.
Neue Synode in 2022
Neue Mitarbeiterinnen des Dekanats bzw. eine Mitarbeiterin in neuer Funktion stellten sich den Synodalen vor. Anna-Katharina Jahn und Susanne Klos von der Geschäftsstelle der GüT sowie die neue Dekanatssekretärin Sophie Roß, die Ebba Röhrig vertritt, die ihrerseits zur neuen Vorsitzender der Mitarbeitervertretung gewählt wurde. Sie erinnerte daran, dass die evangelische Kirche mit aktuell 1277 Mitarbeitenden zu den größten Arbeitgebern in der Region Bergstraße gehöre.
Die Dekanatssynode wird sich im nächsten Jahr neu konstituieren. Neben dem Präses wird auch etwa die Hälfte der jetzigen DSV-Mitglieder nicht erneut kandidieren.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken