Hife
Seelsorge per Online-Chat
© EKHN29.07.2024 aw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Ich möchte gerne Chatseelsorgerin sein, weil ich es wichtig finde, Menschen in Not verschiedene Kanäle anzubieten“, sagt eine Ehrenamtliche. Ein anderer ergänzt: „Das Tolle im Chat ist für mich, dass ich vor allem junge Menschen erreiche.“
Wie funktioniert Chatseelsorge? Ratsuchende registrieren sich mit einer E-Mailadresse und einem Benutzernamen. Termine stehen digital zur Auswahl. Die schriftlichen Gespräche dauern etwa 30 Minuten. Sie finden im anonymen Rahmen statt und bieten einen geschützten Raum. Gefühle lassen sich hier leichter aussprechen, denn man muss weder Gesicht noch Stimme zeigen.
Im Chat wird häufiger über Suizidgedanken geschrieben oder über psychische Erkrankungen und Beziehungsthemen als am Telefon. Die Ratsuchenden sind durchschnittlich jünger als diejenigen, die bei der Telefonseelsorge anrufen. Die Menschen zwischen 15 und 30 Jahren sind mit dem Medium Chat vertrauter und nutzen es bevorzugt, so Pfarrer Thomas Walter, Mitglied im Leitungsteam der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden. Aber auch Menschen, die etwas älter sind, schätzen die Möglichkeit dieser Form von Seelsorge.
Über die bundesweite Homepage telefonseelsorge.de/chat gelangt man direkt zur Chatseelsorge.
Wer in der Chatseelsorge ehrenamtlich mitmachen möchte, muss die Ausbildung für die Telefonseelsorge durchlaufen. Hier werden die Grundlagen von Selbsterfahrung und Kommunikation gelegt. Danach können die Telefonseelsorgerinnen und -seelsorger sich zusätzlich auf das Medium Chat vorbereiten. Sie sind dann in beiden Seelsorgeformen im Einsatz.
Weitere Informationen und Kontakt: www.telefonseelsorge-mz-wi.de; Pfarrer Thomas Walter, Telefon 0176-47882685; walter@telefonseelsorge-mz-wi.de.
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