„Dann lernt man halt neue Leute kennen“
Sich Zeit nehmen für andere
bbiew11.03.2018 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Wir sind oft für andere da. Heute dürfen wir auch mal für uns selbst da sein“, sagte Pfarrer Ulrich Halbleib zur Begrüßung. Das Gebot ‚Du sollst den Feiertag heiligen‘ bewahre vor Überforderung. Denn wer sich überfordere, könne am Ende auch anderen nicht helfen, so der Pfarrer, der Ehrenamtliche für den Besuchsdienst ausbildet.
Füreinander da sein
Auch der Bergsträßer Dekan Arno Kreh würdigte die Tätigkeit der Ehrenamtlichen. „Sie signalisieren mit ihren Besuchen, dass Menschen, die alt, krank oder allein sind, wahrgenommen werden. Das ist eine urchristliche Aufgabe und ein Werk der Barmherzigkeit.“
Die Ehrenamtlichen besuchen Menschen in Altenheimen, in Krankenhäusern oder zu Hause. In mehreren Kleingruppen tauschten sie sich über ihre Arbeit aus. Die Pfarrerin der Heppenheimer Christuskirchengemeinde, Silke Bienhaus, die auch in der Klinikseelsorge am Kreiskrankenhaus tätig ist, meinte, dass der Besuchsdienst Kompetenz und auch Mut erfordere. „Sie wissen manchmal nicht, was sie hinter der Tür erwartet.“
„Hast Du keine Angst, wenn Du zu fremden Leuten gehst?“
Aber genau das empfinden einige auch als reizvoll. Annelie Keil aus Fürth meinte: „Dann lernt man halt neue Leute kennen. Ich bin noch nie unfreundlich empfangen worden.“ Susanne Kratzeisen, die in Rimbach tätig ist, hört nach eigenen Angaben immer wieder die Frage „Hast Du keine Angst, wenn Du zu fremden Leuten gehst?“ Sie empfiehlt, junge Leute einfach mal zu Besuchen mitzunehmen. Gisela Krüger aus Mörlenbach, die sich auch für die Tafel engagiert, betonte, dass der Besuchsdienst für sie selbst bereichernd sei. „Ich bekomme dabei auch etwas zurück“. Magda Nagel vom Besuchsdienst im Bensheimer Heilig-Geist-Hospital freute sich über Nachwuchs. „Nach der Berichterstattung über unser 30jähriges Jubiläum haben sich gleich vier neue Ehrenamtliche gemeldet.“
Achtsam mit sich selbst umgehen
In einem von vier Workshops zeigte die Leiterin des Hospizdienstes Odenwald, Felicia Schöner, wie Besuchsdienstmitarbeitende lernen können, achtsam mit sich und den eigenen Kräften umzugehen. Pfarrerin Bienhaus lud dazu ein, das in körperliche Bewegung umzusetzen, was die Ehrenamtlichen innerlich bewegt. Gemeindepädagogin Lydia PLoch sprach mit den Mitarbeitenden über die eigene Lebensgeschichte als persönliche Kraftquelle. Der Pfarrer für Altenseelsorge, Michael Lohenner übte Gebete für verschiedene Situationen ein.
Die Mehrheit der Besuchsdienstmitarbeitenden sind Frauen im Rentenalter. Aber es gibt auch etliche junge Menschen, die sich für andere Zeit nehmen, für andere da sind. Neue Ehrenamtliche sind stets willkommen.
Kontakt:
Pfarrer Ulrich Halbleib
Tel. 06207 / 606727
E-Mail: u.halbleib@hotmail.de
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