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#deinetaufe

Tauffest ist, wenn der Pfarrer Badelatschen unter dem Talar trägt

© Michael Ränker

Die Evangelische Kirchengemeinde Birkenau hatte aus Anlass der Initiative #deinetaufe zu einem Tauffest in den Schlosspark eingeladen und 16 Familien nahmen die Gelegenheit wahr, um ihre Kinder taufen zu lassen – unter anderem in der Weschnitz.

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© Michael Ränker

„Hätte ich das gewusst, dann hätte ich mir für diesen Anlass die Fußnägel lackiert“, lacht Marcel Albert – seine Füße sind an diesem Nachmittag im Schlosspark der Gemeinde Birkenau ein äußerst beliebtes Fotomotiv. Und in der Tat: Statt schwarzer Socken in schwarzen Halbschuhen trägt der Pfarrer an seinen nackten Füßen Badelatschen unter dem Talar – und das aus gutem Grund: Heute wird er gleich mehrfach in die Weschnitz steigen, denn die Evangelische Kirchengemeinde Birkenau hat zum Tauffest eingeladen und ein Teil der insgesamt 16 Mädchen und Jungen wird direkt im Bachlauf getauft.

Während Marcel Albert gemeinsam mit seinem Pfarrerkollegen Dieter Wendorff in die Fluten steigt, bleibt seine Frau Alison Albert sozusagen „an Land“ und auf dem Trockenen: Die Pfarrerin kümmert sich um die Täuflinge, deren Eltern entschieden haben, dass sie ihre Kinder zwar taufen, aber deswegen nicht auch gleich noch „zu Wasser lassen“ wollen. Sie werden ganz klassisch in einem Taufbecken getauft.

Kurzweilig und stimmungsvoll

Mehrere hundert Personen tummeln sich mittlerweile auf den Bierzeltgarnituren, die auf dem Rasen unter den mächtigen Bäumen des Schlossparks stehen, und werden dort von Pfarrer Marcel Albert herzlich willkommen geheißen – sein Dank gilt nicht nur den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie der Dekanatsjugendband unter der Leitung von Dekanatsjugendreferent Bruno Ehret, sondern auch den Eigentümern des Schlossparks, der sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist: Familie Wamboldt von Umstadt hat der Kirchengemeinde gerne erlaubt, das Tauffest hier zu veranstalten.

Alison und Marcel Albert sowie Dieter Wendorff feiern mit den Tauffamilien einen ebenso kurzweiligen wie stimmungsvollen Gottesdienst, in dessen Mittelpunkt – ganz kindgerecht – die unterschiedlichen Tiere eines Mobiles stehen. So verschiedenen wie sie, so verschiedenen sind auch die Täuflinge, ihre Eltern, Geschwister, Paten und Freunde – und trotz aller Unterschiedlichkeit, trotz ihrer Stärken und Schwächen, sind sie von Gott angenommen. Und so, wie die Beziehungen untereinander wichtig sind, ist auch die Beziehungsarbeit zu Gott wichtig, „die Sie jetzt als Eltern und Paten durch die Taufe Ihres Kindes begonnen haben“.

Bestens organisiert

Die anschließende Tauf-Zeremonie ist - wie das Tauffest insgesamt - bestens organisiert: Nach und nach finden die Tauffamilien sich bei der für sie zuständigen Pfarrperson an einem der drei dafür vorgesehenen Stehtische auf dem weitläufigen Parkareal ein. Während Alison Albert die Kinder dort am Taufbecken segnet, nehmen Marcel Albert und Dieter Wendorff die Täuflinge und ihre Familien nach den einführenden Worten mit hinüber zur Weschnitz. Anschließend versammelt man sich im Familien- und Freundeskreis vor dem Altar, wo die Taufkerze angezündet und ein Segen gesprochen wird.

Niemand muss nach dem Gottesdienst und der Tauf-Zeremonie gleich gehen, alle haben die Möglichkeit, um noch an den Bierzeltgarnituren zu verweilen. Viele nutzen diese Gelegenheit, haben Kaffee und Kuchen und kühle Getränke mitgebracht, um im Schlosspark zu feiern. Das Tauffest der Evangelischen Kirchengemeinde Birkenau darf als großer Erfolg bezeichnet werden. Mit der Veranstaltung war man dem Aufruf „Viele Gründe, ein Segen. Deine Taufe“ (#deinetaufe) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gefolgt, die dazu eingeladen hatte, rund um den 24. Juni das Geschenk der Taufe zu feiern: Mit Tauffesten und Gottesdiensten zur Tauferinnerung, mit großen und kleinen Aktionen rund um die Taufe soll die Taufe neu entdeckt werden. In Birkenau ist das vortrefflich gelungen.

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