Verstärkung für Auerbach im Doppelpack
Teamarbeit im Pfarramt
Priv.Mareike und Lukas von Nordheim planen Teamarbeit im Pfarramt.14.01.2021 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Was hat Sie bewogen, sich für die Pfarrstelle in Auerbach zu bewerben?
In Bensheim-Auerbach kommen zwei Aspekte zusammen: Biographische Verbundenheit und eine attraktive Kirchengemeinde. Familiär sind wir Bensheim und der Bergstraße sehr verbunden, da meine Frau, Mareike von Nordheim, von dort stammt und ihre Eltern sowie ihr Bruder mit seiner Frau dort wohnen. Unser Wunsch nach einer langfristigen Perspektive für unsere junge vierköpfige Familie verbindet sich in Auerbach wunderbar mit der pfarrdienstlichen Aussicht in Zukunft Teil eines bereichernden Pfarrteams inmitten der breit aufgestellten, aktiven Auerbacher Kirchengemeinde zu sein. All dies machte die Bewerbung zur logischen Konsequenz.
Sie haben in Auerbach bereits gepredigt. Was sind Ihre ersten Eindrücke von der Gemeinde?
Bereits in der Gottesdienstvorbereitung staunte ich, welch großes Team an nebenamtlichen Kirchenmusiker*innen, Solist*innen, Prädikant*innen und Schüler*innen, die den Küsterdienst übernehmen es in Auerbach gibt. Zum Bewerbungsgottesdienst, den meine Frau und ich gemeinsam an meinem 35. Geburtstag in der erhabenen Bergkirche feiern durften, platzte diese – auch coronabedingt – aus allen Nähten. Da wurden schnell Türen geöffnet und Stühle gestellt, sodass möglichst viele mit dabei sein konnten. Ich denke, das ist ein Wunsch in der Gemeinde: Möglichst viele sollen sich willkommen fühlen und erfahren, dass sie selbst ein Teil dieser Gemeinde sind. Nach dem Gottesdienst haben wir viele herzliche Gespräche geführt, ob mit der KiTa-Leiterin, langjährigen Gemeindegliedern, die uns in Gruppen einluden, Kirchenvorstehenden oder Familien – sie alle sagten uns: Ihr seid uns hier willkommen!
Kommen Sie mit festen Vorsätzen an die Bergstraße oder möchten Sie sich erst einmal in der Gemeinde umhören, was dort gebraucht und verlangt wird?
Aufgrund der Tatsache, dass ich die ersten Amtswochen als Berufspendler verbringen werde, folge ich Jesu Beispiel und werde als Wanderprediger vornehmlich Gottesdienste und Trauerfeiern halten. Aber auch als Pfarrer-2-go bin ich natürlich für Seelsorgespaziergänge zu haben oder freue mich, wenn jemand sagt: „Kommen Sie mit, ich zeig Ihnen mal Ihre neue Heimat.“
Wenn wir als Familie dann umgezogen und angekommen sind, möchte ich zunächst schauen und hören. Aber sicher werden viele bald bemerken, dass ich, wenn mich etwas begeistert, gern bereit bin, mich dafür intensiv zu engagieren. Und wenn vonseiten anderer Ideen entwickelt und Ressourcen akquiriert werden, bringe ich mich ebenso gern unterstützend mit ein. In Grünberger Pfarrdienst war ich – wie im Studium – ökumenisch engagiert und habe gern dies Netzwerk mit belebt und ausgebaut.
Worin sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Ist die „Arbeitsteilung“ mit Pfarrer Achenbach bereits festgelegt oder wird sich das nach und nach entwickeln?
Vieles wird sich im Lauf der Zeit entwickeln, zumal in diesem Jahr alles anders ist. Abgesprochen haben wir bereits, dass die KiTa-Trägerschaftaufgaben und der Kirchenvorstandsvorsitz zunächst bei Christof Achenbach verbleiben und ich in die religionspädagogische Arbeit in den KiTas einsteige. Mit Konfi- und KiTa-Eltern möchte ich darüber ins Gespräch kommen, was sie gern in der Gemeinde realisieren möchten. Und da meine eigene Konfiteamerzeit ein Baustein für meinen Entschluss zum Pfarrberuf war, werde ich sicher auch mal den Jugendraum aufsuchen.
Was wünschen Sie sich für Ihren Start in Auerbach?
Ich wünsche mir, dass wir achtsam für die notwendigen Hygieneauflagen unser Leben weiter leben. Ich wünsche mir, dass wir uns einander anvertrauen in unserer je ganz eigenen Coronakrise. Und ich wünsche mir, dass wir religiös sprachfähig werden und einander teilhaben lassen an unserer christlichen Hoffnung, die unser Leben trägt, durch diese Krise hindurch und über den Tod hinaus.
Lukas von Nordheim studierte Evangelische Theologie in Göttingen und Marburg. An der Dormitio Abtei in Jerusalem absolvierte er ein Ökumenisches Studienjahr. Als Vikar war er in Wiesbaden-Bierstadt tätig sowie beim ständigen Vertreter der hessischen Kirchen am Hessischen Landtag. Seinen ersten Pfarrdienst auf Probe übernahm er 2016 in der Evangelischen Kirchengemeinde Grünberg. Der 35jährige stammt aus einer Pfarrerfamilie und ist mit der Pfarrerin Mareike von Nordheim verheiratet. Sie ist die Tochter von Janny Oosterink Kunz und Dr. Stefan Kunz, dem Pfarrer der Bensheimer Michaelsgemeinde. Das Ehepaar hat zwei Söhne (4, und 1 Jahr) und möchte sich ab August 2021 den Pfarrdienst in Auerbach im monatlichen Wechsel teilen, so wie sie es auch bereits in Grünberg praktiziert haben.
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