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Welttag gegen das Ertrinken: 25. Juli

Tödliche Fluchtrouten: Seenotrettung eine humanitäre Pflicht

© Cesar Dezfuli

Bei gefährlichen Meeresüberfahrten riskieren jedes Jahr Hunderttausende Menschen ihr Leben, um in einem anderen Land Schutz und Sicherheit zu finden. Die tödlichste Fluchtroute bleibt die Überquerung des Mittelmeeres. Am Welttag gegen das Ertrinken (25. Juli) macht die UNO-Flüchtlingshilfe auf diese Notlage aufmerksam und fordert schnelle Maßnahmen zur Seenotrettung.

„Menschen in Seenot zu helfen, ist eine unabdingbare humanitäre Pflicht und ein seit langem bestehendes Gebot nach internationalem Schifffahrtsrecht “, sagt Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.

 

Lebensgefährliche Fluchtrouten

Mittelmeer: In diesem Jahr kamen bislang rund 81.800 Flüchtlinge und Migranten auf dem Seeweg in Europa an, 804 Menschen werden vermisst oder starben bei dem Versuch (Stand: 21. Juli). Die meisten Ankünfte verzeichnet Italien mit fast 31.000, vor Griechenland (24.100) und Spanien (7.170). 2023 wurden insgesamt 270.000 Ankünfte gezählt – 4.110 Menschen starben bei der Überfahrt in seeuntüchtigen Booten oder werden vermisst.

Kanarische Inseln: Die Migrationsroute von der Küste Westafrikas zu den Kanarischen Inseln wurde 2023 deutlich häufiger frequentiert als in den Vorjahren. Dieser Trend setzt sich 2024 fort – und damit auch die Anzahl der Schiffbrüche und Todesfälle: Zwischen Januar und März dieses Jahres erreichten über 13.000 Migranten und Flüchtlinge die Kanaren, eine Steigerung um rund 500 Prozent zum Vorjahreszeitraum (knapp 2.200). Aktueller Stand: Bislang sind in diesem Jahr 19.730 Migranten und Flüchtlinge per Boot auf den Kanaren angekommen, ungefähr 250 Menschen starben bei der Überquerung oder werden vermisst (Stand: 7. Juli).

Andamanensee und Golf von Bengalen: Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielt sich das Schicksal der Rohingya ab, die als muslimische Minderheit aus Myanmar vertrieben wurde. Fast eine Million Rohingya leben als Flüchtlinge in Bangladesch. Um Armut und Perspektivlosigkeit zu entkommen, wagen Tausende von ihnen die gefährliche Überquerung des Andamanensees und Golf von Bengalens (Südostasien), die zu den tödlichsten Meeren weltweit gehören. 2023 waren es 4.500 Rohingya, 66 Prozent Frauen und Kinder, die sich mit zerbrechlichen Booten auf den Weg machten – etwa 569 Menschen starben dabei oder werden vermisst. Die Zahl der Todesopfer im Jahr 2023 ist die höchste seit 2014, als sie bei 730 lag, und sie ist um 200 höher als 2022.

Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), unterstützt seit langem die Seenotrettung und förderte in diesem Jahr bislang die Organisationen SOS Humanity, Sea-Eye, die European society for the rescue of life at sea und Resqship.

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