Angebote in der Corona-Krise

Video-Andachten und Mittagsgebete

bbiew

Weil keine Gottesdienste gefeiert werden können, machen sich die Kirchengemeinden Gedanken über alternative geistliche Angebote. Die Martin-Luther-Gemeinde in Lampertheim etwa will Video-Andachten halten. Die Evangelische Gemeinde Fürth meint, beten geht immer und überall. Und auch in mörlenbach gibt es täglich Fürbitten-Gebete.

18.03.2020 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

„Als Evangelische Kirchengemeinde ist es eines unserer großen Ziele, Menschen zusammen zu bringen. Wir wollen Gemeinschaft stiften im Glauben, dass Gott uns liebt. In der Zeit einer Pandemie, die insbesondere für ältere und bereits kranke Menschen gefährlich ist, müssen auch wir unser Verhalten verändern“, schreibt Pfarrer Ralf Kröger an die Mitglieder seiner Martin-Luther-Gemeinde in Lampertheim.

Bis auf weiteres, auf jeden Fall bis zum Ende der Osterferien, seien deshalb alle Andachten, Gottesdienste sowie alle gemeindlichen Veranstaltungen in der bisherigen Form abgesagt. Ersatzweise lädt Pfarrer Kröger deshalb  zu Video-Andachten ein. „Wer daran teilnehmen möchte, schicke mir bitte eine entsprechende E-Mail. Sie benötigen dazu einen Computer oder ein internetfähiges Handy, bzw. Tablet. Die Installation eines Programmes ist dabei nicht nötig. Ich werde Ihnen einen Link zukommen lassen. Die erste Videoandacht findet am kommenden Sonntag (22.März) um 10 Uhr aus unserer Martin-Luther-Kirche heraus statt.“

Außerdem bietet Pfarrer Kröger Gespräche über Telefon, E-Mail, WhatsApp oder Facebook ein. Hier die Kontaktdaten:

Telefon: 06206/53750 und 015110518601

E-Mail: ralf.kroeger@luki-la.org

WhatsApp: 015110518601

Facebook: Ralf Kröger oder Martin-Luther-Gemeinde Lampertheim.

„Noch etwas Wichtiges: Sollten Sie Hilfe bei der Bewältigung Ihres Alltags benötigen, so bitte ich um Nachricht. Ich werde versuchen, zu helfen, bzw. Hilfe zu vermitteln. Bleiben Sie behütet!“, heißt es im Brief an die Gemeindemitglieder.

Beten geht immer und überall

Gemeinsam Gottesdienst feiern können wir im Moment leider nicht, aber beten geht immer und überall und webt ein unsichtbares, aber stabiles Netz, schafft Verbindung unter uns, auch dann, wenn wir uns nicht sehen und treffen können“, erklärt Pfarrerin Nina Nicklas-Bergmann von der Evangelischen Gemeinde Fürth.

Sie bittet die Gemeindemitglieder jeden Tag, wenn die Glocken um die Mittagszeit läuten, sich einen Moment für ein kurzes Gebet Zeit zu nehmen. „Sie können einfach einen Moment innehalten, bewusst ein- und ausatmen und sich und Ihre Gedanken und Gefühle Gott überlassen. Sie können auch vorformulierte Gebete verwenden (siehe unten), einfach ein Vaterunser sprechen oder selbstverständlich frei beten“, so die Pfarrerin, die betont, dass  „unsere Gebete die Ausbreitung des Virus nicht aufhalten werden , aber uns stärken und dazu helfen, mutig und besonnen zu bleiben.

Gebetstexte:

Guter Gott, ich bitte dich darum,
dass mich keine Furcht überkommt.
Guter Gott, lass mich besonnen u
nd mit klarem Blick erkennen,
was ich hier und heute tun kann.
Guter Gott, lass mich gut für mich
und meine Lieben sorgen.
Guter Gott, zeige mir,
wie ich anderen Menschen helfen kann.
Amen

Jetzt in diesen Zeiten,
wo Ungewissheit uns umtreibt.
Vor dem Virus, das sich ausbreitet.

Guter Gott,
wir wollen daran denken,
dass du von Urzeiten her –
deine Hand über uns hältst.

Amen
(nach: Doris Joachim)

Gebet zu Psalm 34,8

Jetzt, mein Gott, täten Engel gut.
An unserer Seite und um uns herum.
Denn wir brauchen Mut.
Und Phantasie.
Und Zuversicht.
Darum: Sende deine Engel.
Zu den Kranken vor allem.

Stille

Und zu den Besorgten.

Stille

Sende deine Engel zu denen, die anderen zu Engeln werden:
Ärztinnen und Pfleger,
Rettungskräfte und Arzthelferinnen,
alle, die nicht müde werden, anderen beizustehen.

Stille

Sende deine Engel zu den Verantwortlichen
in Gesundheitsämtern und Einrichtungen,
in Politik und Wirtschaft.

Stille

Und zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
auf der Suche nach Heilmitteln und Impfstoffen.

Stille

Sende deine Engel auch zu denen,
an die kaum jemand denkt – jetzt in der Zeit der Epidemie:
Die Menschen auf der Straße,
die Armen,
die Geflüchteten in den Lagern in Griechenland
und im türkisch-griechischen Grenzgebiet.

Stille

Jetzt, mein Gott, tun uns die Engel gut.
Du hast sie schon geschickt.
Sie sind ja da, um uns herum.
Hilf uns zu sehen, was trägt.
Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet,
mit dir, mein Gott.
Denn das ist’s, was hilft und tröstet.
Jetzt und in Ewigkeit. Amen.

(von Doris Joachim)

Fürbitten in Mörlenbach
Die katholische und evangelische Kirche Mörlenbach läuten täglich um 19.00 Uhr die Glocken. Zu dieser Zeit halten die katholischen und evangelischen Geistlichen wechselnd in den beiden Kirchen ein Fürbitten-Gebet mit anschließendem Vaterunser. Die katholische Kirche steht tagsüber zudem jedem für ein stilles Gebet offen. Die evangelische Kirche bleibt dagegen geschlossen.