Verabschiedung von Pfarrerin Horn
Von Bensheim nach Kranichstein
Arik Siegel31.08.2022 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Arik SiegelNeue Herausforderung für Pfarrerin Astrid Maria Horn im Ökumenischen Gemeindezentrum in KranichsteinDie 41jährige war vier Jahre in Bensheim tätig. Im August 2018 hatte sie in der Stephanusgemeinde ihre erste Pfarrstelle angetreten. Sie habe dort eine offene und herzliche Gemeinde erlebt, deren Motto „Herzlich Willkommen“ auch genauso gelebt werde. „Ich habe hier sehr gute Erfahrungen gemacht, insbesondere bei den vielen Begegnungen mit Menschen, die sich in der Gemeinde haupt- und ehrenamtlich engagieren und gehe deshalb auch mit einem weinenden Auge.“
Mit ihrer halben Pfarrstelle war Astrid Maria Horn für die Konfi- und Jugendarbeit zuständig. Ein Kreis von rund 30 Jugendlichen ist in der Gemeinde aktiv. „Mir ist es wichtig, dass die Jugendlichen erfahren können, was es heißt, Glauben in Gemeinschaft zu leben, zum Beispiel zusammen zu beten und zu singen. Und natürlich darf das Lachen und der Spaß nicht zu kurz kommen“, betont die scheidende Pfarrerin, der die Arbeit mit den Jugendlichen immer sehr viel Freude bereitet hat.
Gemeinsam machen, was gemeinsam gemacht werden kann
An ihrer neuen Stelle in der Philippusgemeinde im Ökumenischen Gemeindezentrum in Kranichstein reize sie vor allem die besondere Form der Zusammenarbeit zwischen Evangelischen und Katholischen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in der alltäglichen Arbeit die Konfessionsgrenzen langsam verschwimmen. Und deshalb halte ich den Ansatz des ökumenischen Gemeindezentrum für richtig, alles gemeinsam zu machen, was wir gemeinsam machen können und all das getrennt zu machen, was wir getrennt machen müssen.“ In Kranichstein besteht das Gemeindezentrum aus einem Gebäudekomplex mit jeweils einer evangelischen und einer katholischen Kirche.
In Darmstadt kennt sich Astrid Maria Horn zudem bestens aus. In der Kreuzkirchengemeinde Arheilgen absolvierte sie ihr Vikariat, die praktische Ausbildung zur Pfarrerin. Mit Simon Wiegand, der ebenfalls Pfarrer der Philippusgemeinde im Ökumenischen Gemeindezentrum ist, war sie gemeinsam im Vikarskurs. Nach ihrem Vikariat folgte ein Spezialvikariat im Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Sie studierte in Frankfurt, Marburg sowie ein Semester im italienischen Cagliari und hat nicht allein das Examen in Evangelischer Theologie, sondern auch einen Magisterabschluss in Politikwissenschaft. „Ich bin ein politisch denkender Mensch. Es gibt viele Verbindungen zwischen Religion und Politik“, so die Theologin, die ihre Examensarbeit über die Religionspolitik der KPD und der SED geschrieben hatte. Dafür zeichnete sie der Evangelische Bund Hessen mit seinem Hochschulpreis aus. Die Bibel, so erklärt sie, sei ein Leitfaden, der nicht nur auf das Leben des Einzelnen beschränkt sei, sondern auch Bedeutung für das gesellschaftliche Zusammenleben habe.
Der Bergsträßer Dekan Arno Kreh wird Pfarrerin Astrid Maria Horn am 4. September verabschieden. Der Gottesdienst in der Stephanuskirche (Eifelstr. 37) beginnt um 11 Uhr.
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