Sandra Matz wird Nordlicht
Von der Pfarrerin zur Pastorin
bbiew27.12.2018 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bbiewAuch wenn es auf diesem Bild nicht so aussieht: Pfarrerin Sandra Matz verlässt Alsbach mit einem lachenden und einem weinenden Auge.Die 38jährige wechselt nicht nur die Kirchengemeinde, sondern auch die Landeskirche. Anfang Februar übernimmt sie eine Pfarrstelle in Schleswig, das zur Nordkirche gehört. Dabei wird sie sich an einiges gewöhnen müssen. Aus der Dienstbezeichnung Pfarrerin wird Pastorin. Sie wird auch nicht im Pfarrhaus wohnen, sondern im Pastorat. Und noch etwas unterscheidet Südhessen vom hohen Norden. „Mein Mann hat gleich gegoogelt: ‚Sonnenstunden Schleswig‘ – da sieht es im Vergleich zur Bergstraße da oben nicht so besonders gut aus. Dafür ist an der See aber die Luft viel besser“, sagt die scheidende Pfarrerin augenzwinkernd.
Nicht nur in Alsbach Akzente gesetzt...
Viele Sonnenstunden mit einigen Glanzlichtern hat Sandra Matz der Gemeinde in Alsbach bereitet. Vor sechs Jahren wurde sie dort ordiniert und trat ihre erste Pfarrstelle an. Sie legte einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Familien, organisierte Familienfreizeiten und initiierte besondere Abendgottesdienste, die jeweils ein bestimmtes Thema in den Blickpunkt rückten – etwa Streit in der Beziehung, Sehnsucht oder der Umgang mit Stress. Als ökumenisches Projekt stieß die Pfarrerin den lebendigen Adventskalender an, der in Alsbach auf große Resonanz stößt.
... auch in Wittenberg
Auch auf landeskirchlicher Ebene war Sandra Matz aktiv. Für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beteiligte sie sich an den Rundfunkandachten im Hessischen Rundfunk. 2017 gehörte sie zu den Verantwortlichen der Lichtkirche, die die EKHN für die Weltausstellung in Wittenberg beisteuerte. „Für mich gehörte der Besuch der Bischofsdelegation aus unseren Partnerkirchen in aller Welt zum Höhepunkt des Reformationssommers in der Luther-Stadt. Das war überwältigend“, so Sandra Matz.
Kirche als Familienzentrum
Die Entscheidung, Alsbach zu verlassen, fiel ihr nach eigenen Angaben schwer. Doch sie wünschte sich eine langfristige Perspektive. Im Gemeindenetz Nördliche Bergstraße, zu dem Alsbach gehört, muss Ende 2019 wegen rückläufiger Gemeindemitgliederzahlen eine halbe Stelle gestrichen werden. Das betrifft die Stelle, die Pfarrerin Marz innehat. Hinzu kommt: Ihr Ehemann ist ein gebürtiger Schleswig-Holsteiner, ihre Schwiegerfamilie lebt in der Nähe von Schleswig und so bot sich nach Angaben der Pfarrerin ein Wechsel in die Nordkirche an. Letztlich entscheidend aber war das Stellenprofil.
„Die Stelle in Schleswig klingt einfach super interessant. Ich arbeite gern im Team und bin dort gemeinsam mit fünf Kolleginnen und Kollegen tätig.“ Besonders interessant sei für sie das Aufgabengebiet. Die Pauluskirche, in der sie tätig sein wird, soll ein modernes Gottesdienst- und Familienzentrum für die große Stadtkirchengemeinde Schleswig werden, zu der noch drei andere Gottesdienstorte gehören. Sandra Matz soll dieses mit anderen gemeinsam entwickeln. Der Schleswiger Kirchengemeinderat hat sich einstimmig für sie ausgesprochen „Es ist ein großes Geschenk, mit so einem klaren Votum im Rücken eine Stelle antreten zu können.“, sagt die künftige Pastorin.
Bergsträßer Flanke im hohen Norden
Als sie zu ihrem Vorstellungsgottesdienst anreiste, hatte Sandra Matz bei der früheren Pfarrerin von Schönberg-Wilmshausen, Inga von Gehren, übernachtet, die in diesem Jahr ebenfalls in die Nordkirche wechselte. Beide bilden so etwas wie die Bergsträßer Flanke in der Nordkirche und werden sicherlich etwas mehr Sonnenschein in den hohen Norden bringen.
Nach dem Verabschiedungsgottesdienst am 13. Januar um 15 Uhr lädt die Evangelische Gemeinde Alsbach zum Empfang ein.
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