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Wechsel im Dekane-Amt: Arno Kreh übergibt an Sonja Mattes

© Michael RänkerIn wenigen Tagen ist es soweit: Arno Kreh, seit zehn Jahren Dekan des Evangelischen Dekanats Bergstraße, geht in den Ruhestand – und Sonja Mattes tritt seine Nachfolge an.

In wenigen Tagen ist es soweit: Arno Kreh, seit zehn Jahren Dekan des Evangelischen Dekanats Bergstraße, geht in den Ruhestand – und Sonja Mattes tritt seine Nachfolge an. Verabschiedung und Einführung erfolgen am 2. Februar in einem Festgottesdienst in Lampertheim.

Am 27. September 2013 hatte die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße die sprichwörtliche Wahl - und sich mit absoluter Mehrheit für ihn entschieden: Der damals 55-jährige Arno Kreh wurde zum Dekan gewählt. Sein neues Amt trat der Seelsorger, der bis zu diesem Zeitpunkt als Gemeindepfarrer in Groß-Umstadt und stellvertretender Dekan im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald tätig war, zum 1. Januar 2014 an. In wenigen Tagen nun - am 2. Februar - wird der heute 66-jährige Kreh in den Ruhestand verabschiedet.

Anders als vor zehn Jahren, als mit dem Dienstantritt von Kreh eine längere Vakanz beendet wurde, entsteht dieses Mal keine Lücke: Der Termin seiner Verabschiedung ist zugleich das Datum der Amtseinführung von Pfarrerin Sonja Mattes, die bei der Wahlsynode am 23. Juni 2023 ebenfalls mit absoluter Mehrheit zur neuen Dekanin gewählt wurde. Die 47-jährige war zuletzt Referentin für Theologische Ausbildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), verfügt aber bereits - wie seinerzeit ihr Vorgänger Arno Kreh - über Erfahrung an einer Dekanatsspitze:

Erfahrungen an einer Dekanatsspitze

Sonja Mattes - verheiratet mit dem Pfarrer Oliver Mattes und Mutter von zwei noch schulpflichtigen Kindern - war vor ihrer Referentinnen-Tätigkeit elf Jahre lang Pfarrerin in der Urberacher Petrusgemeinde und sieben Jahren lang stellvertretende Dekanin des Evangelischen Dekanats Rodgau (mittlerweile Dreieich-Rodgau). Die Dekanin ist die neue Dienstvorgesetzte von zurzeit rund 60 Pfarrerinnen und Pfarrern; ihre reguläre Amtszeit beträgt sechs Jahre. Frau Mattes wird das 44 Kirchengemeinden beziehungsweise elf Nachbarschaften große Dekanat gemeinsam mit Präses Ute Gölz leiten, die an der Spitze des Dekanatssynodalvorstands steht.

Ihr Mann Oliver wechselt übrigens ebenfalls ins Evangelische Dekanat Bergstraße: Der 51-Jährige ist zurzeit noch Pfarrer in der Urberacher Petrusgemeinde, wird aber zum 1. August seinen Dienst als Seelsorger in den Evangelischen Kirchengemeinden Zell/Gronau und Schönberg/Wilmshausen antreten, wo Familie Mattes eine neue Heimat finden wird.

Dass an der Spitze des Evangelischen Dekanats Bergstraße nun – neben Präses Ute Gölz und der stellvertretenden Dekanin Silke Bienhaus – eine Dekanin agiert, ist sozusagen „ein alter Hut“: Der scheidende Amtsinhaber Arno Kreh war Nachfolger von Ulrike Scherf, die nach fast 14 Jahren als Dekanin zum 1. Februar 2013 ihr Amt als stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN antrat, das sie nach wie vor inne hat.

"Engagiert und profiliert"

Arno Kreh beendete bei seinem Dienstantritt vor zehn Jahren eine fast ein Jahr währende Vakanz im Dekane-Amt an der Bergstraße. Auf seine erste Amtszeit folgte eine zweite: Im Alter von 60 Jahren wurde Kreh im Herbst 2018 mit einem beeindruckenden Ergebnis in seinem Amt bestätigt. Vor der Entscheidung der Dekanatssynode hatten sich bereits die Kirchenleitung der EKHN sowie der Dekanatssynodalvorstand für seine Wiederwahl ausgesprochen. Pfarrerin Karin Held - sowohl bei der ersten, als auch bei der zweiten Wahl von Arno Kreh Pröpstin des Evangelischen Dekanats Starkenburg - würdigte Krehs „zuverlässigen und präsenten Führungsstil und sein engagiertes und profiliertes Auftreten“.

Angetreten war Kreh vor zehn Jahren in wohltuender Weise nicht mit einer „Hoppla-jetzt-komm-ich“-Mentalität, sondern er knüpfte zunächst an bewährte und etablierte Aktivitäten des Bergsträßer Dekanats an: Der Sonntagsschutz blieb in den Jahren seiner Amtszeit genauso wichtig wie etwa die Armutsbekämpfung. „Wenn Menschen an den Rand gedrängt werden, dann ist Kirche gefragt, dann muss Kirche Farbe bekennen“, so Kreh: „Kirche sollte in der Öffentlichkeit präsent sein, gesellschaftliche Themen aufgreifen und wo nötig Stellung beziehen.“ Zuletzt hat Kreh das in diesen Tagen mit einer klaren Positionierung gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus getan.

Große Herausforderungen

In die Amtszeit von Arno Kreh fielen als große Herausforderungen die Auflösung des Nachbardekanats Ried und in der Folge die Eingliederung von zehn Kirchengemeinden des südlichen Rieds ins Dekanat Bergstraße sowie der Beginn des „ekhn2030“-Prozesses. Angesichts von absehbar weniger Mitgliedern, weniger Geld, weniger Pfarrerinnen und Pfarrern und vor dem Hintergrund einer enormen Baulast, die die Gemeinden schultern müssen, forcierte Kreh aus voller Überzeugung die Bildung der sogenannten Nachbarschaften: „So können wir unserem Auftrag unter den neuen Bedingungen am besten gerecht werden.“ Der Auftrag wiederum sei es, „Menschen so anzusprechen, dass sie über ihr eigenes Verständnis von Gott neu nachdenken und sich herausgefordert fühlen, darauf zu antworten“.

Eine weitere Herausforderung in der Amtszeit des scheidenden Dekans waren die Vakanzen, zeitweise waren bis zu 20 Prozent der Pfarrstellen nicht besetzt – auch hier hinterlässt Kreh seiner Nachfolgerin ein gut bestelltes Haus: In den vergangenen Monaten konnten zumindest die vollen Pfarrstellen des Dekanats mit Ausnahme von Biblis-Nordheim allesamt wieder neu besetzt werden.

Langweilig wird's nicht

Langweilig wird es Arno Kreh - verheiratet, vier erwachsene Kinder und sieben Enkelkinder – aber auch im Ruhestand nicht werden: Der Wahl-Heppenheimer, der weiterhin in der Bergsträßer Kreisstadt wohnt, ist in seiner Freizeit gerne in Bewegung, auf dem Fahrrad, beim Nordic Walking oder bei Wanderungen. Leidenschaftlicher Großvater ist er überdies und als ehemaliger Fußballspieler verfolgt er nach wie vor das Fußballgeschehen, insbesondere schlägt sein Herz für den VfB Stuttgart.

Zum Festgottesdienst anlässlich des Wechsels im Dekane-Amt lädt Präses Ute Gölz für den 2. Februar ab 18 Uhr in die Evangelische Domkirche Lampertheim (Kaiserstraße 2) ein. Verabschiedung und Einführung werden von Pfarrer Stephan Arras, Propst der Propstei Starkenburg, vorgenommen. Anschließend lädt das Dekanat zu einem Empfang in die benachbarte Notkirche (Römerstraße 94) ein. Verbindliche Anmeldungen per E-Mail: dekanat.bergstrasse@ekhn.de sind erforderlich.

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