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Grüne Damen im Kreiskrankenhaus

"Wir bringen etwas mit, was keiner mehr hat: Zeit"

Bei einem Gottesdienst ist die Arbeit der Grünen Damen im Kreiskrankenhaus Bergstraße gewürdigt worden. Zugleich wurden neue Ehrenamtliche für den Besuchsdienst beauftragt.

Die Grünen Damen eine Bereicherung im Klinikalltag

                  Von Thomas Zelinger

Sie heißen Grüne Damen, oft aber werden sie Grüne Engel genannt, eine Würdigung ihres Engagements. Sie sind auf Klinikfluren unterwegs, ehrenamtlich wohlgemerkt, klopfen an Türen von Patientenzimmern, bieten den Menschen in den Zimmern Gespräche an oder hören einfach nur zu wenn gewünscht. Namensgebend sind die lindgrünen Kittel, die sie tragen. Im Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim gibt es die Grünen Damen fast von der ersten Stunde an, also seit mehr als dreißig Jahren. Traditionell nehmen sie sich in den Tagen Ende Januar, Anfang Februar ein wenig Zeit zum Innehalten, um Kraft zu tanken. So auch jetzt.

Für einen Nachmittag kam die Gruppe zum Gottesdienst in der Kapelle der Klinik  zusammen. Er wurde ökumenisch gestaltet vom katholischen Klinikseelsorger Pastoralreferent Dr. Bernhard Deister und den beiden evangelischen Klinikseelsorgerinnen Pfarrerin Steffi Beckmann sowie Pfarrerin Silke Bienhaus. Gefeiert. Sie dankten den Grünen Damen für ihr Wirken. Die Krankenhausseelsorgenden und die Pflegedienstleitung schätzen das Engagement. Sie wissen, dass der Zuspruch und das Zuhören den Patienten guttun. Auch Mitarbeiter der Pflege und Ärzte betonen dies immer wieder. Die Grünen Damen sind eine Bereicherung im Klinikalltag, ihr Einsatz ist wertvoll und unverzichtbar.

„Wir bringen etwas mit, was keiner mehr hat: Zeit“, hat Ute Karger einmal gesagt. Sie organisiert und koordiniert die Arbeit der Grünen Damen in Heppenheim. Schon durch ihr Dasein spenden sie Menschen Trost. Manchmal geht es in Gesprächen, die sie in den Krankenzimmern führen, um ganz Alltägliches, nicht selten aber um Existenzielles, um Ängste, um Gedanken über Leben und Tod. Oft hören die Damen im Rausgehen ein von Herzen kommendes Danke. Fünfzehn Frauen sind wechselweise im Einsatz. Ruth Kutzmann ist schon seit 30 Jahren dabei, Vera Didszun seit 20 Jahren, Karla Ellmer seit 10 Jahren. Ihr Engagement wurde beim jüngsten Treffen besonders gewürdigt. Und es wurden zwei weitere Frauen in den Kreis der Grünen Damen aufgenommen: Erika Maurer und Siegrid Wolf.

Ganz offiziell sind die neuen Grünen Damen mit ihrer Aufgabe betraut worden. Was in diesem Moment ein formaler Akt war, öffnet den Weg zu einem Wirken, das von Herzlichkeit bestimmt ist. Edith Schaffer, Pflegedienstleiterin am Kreiskrankenhaus, sprach von Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen, Geduld und Nächstenliebe, die das Tun der Grünen Damen bestimmen. Nicht minder wichtig, daran erinnerte Schaffer gleichfalls, sind physische und psychische Belastbarkeit sowie Verschwiegenheit. Auch das bringen die Grünen Damen am Kreiskrankenhaus mit. Edith Schaffer weiß, wie anstrengend die Aufgabe sein kann. Nicht zuletzt deshalb sei ein langsames und behutsames Heranführen wichtig, erfahrene Grünen Damen stehen hierbei den Neuen zur Seite.

Am Rande der jüngsten Zusammenkunft am Kreiskrankenhaus machte Ute Karger deutlich, dass der Kreis der Grünen Damen an der Klinik in Heppenheim noch größer werden kann. Neuzugänge sind immer willkommen, auch Männer. Kontakt ist über die Seelsorgenden des Kreiskrankenhauses möglich: Telefon 06252/ 701- 368 oder 06252/701-624

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