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Gedenktag am 9. November

„Wir stehen an der Seite von Jüdinnen und Juden“

© EKHN/Peter BongardKirchenpräsident Volker Jung

Zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November äußern sich Kirchenpräsident Jung (EKHN) und Bischöfin Hofmann (EKKW) vor dem Hintergrund des Krieges in Nahost: „Wir stehen an der Seite von Jüdinnen und Juden.“

Zum Jahrestag der Reichspogromnacht äußern sich die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, vor dem Hintergrund des Krieges in Nahost. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme drücken sie ihre Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Deutschland, Israel und weltweit aus und versichern: „Wir stehen an der Seite von Jüdinnen und Juden.“

Es sei „zutiefst verstörend“, dass der Angriff auf Israel am 7. Oktober und die Reaktion Israels vielfach zu Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit führte. Die beiden leitenden Geistlichen fordern, dass jede Form von Antisemitismus und Gewalt „mit aller Kraft verhindert oder unnachgiebig bestraft wird.“ Zudem drücken sie ihr Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer des Terroraktes aus. Es gelte „ebenso den Palästinenserinnen und Palästinensern und allen Menschen, die im Gaza-Streifen schon lange unter der Herrschaft der Hamas leiden und die jetzt Opfer der von der Hamas ausgelösten Gewalt werden“.

Die Stellungnahme des Kirchenpräsidenten und der Bischöfin im Wortlaut

Am 9. November erinnern wir uns an die Reichspogromnacht 1938. Fast überall in Deutschland wurden Jüdinnen und Juden von ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern gedemütigt, beraubt, ermordet und ihre Synagogen wurden zerstört. Der 9. November 1938 war Auftakt zur versuchten Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa.

Am 7. Oktober 2023 wurden mehr als 1.400 Menschen, vorwiegend jüdische Israelis, von Hamas-Terroristen brutal ermordet. Es ist zutiefst verstörend, dass dieser Angriff auf Israel und die Reaktion Israels vielfach zu Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit führte. Jüdinnen und Juden fühlen sich auch in Deutschland unsicher und bedroht.

Wir solidarisieren uns mit Jüdinnen und Juden in Deutschland, in Israel und auf der ganzen Welt. Wir stehen an der Seite von Jüdinnen und Juden und erwarten, dass jede Form von Antisemitismus und Gewalt mit aller Kraft verhindert oder unnachgiebig bestraft wird.

Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der in Israel Ermordeten, den an Leib und Seele Verwundeten und den als Geiseln genommenen Menschen und ihren Angehörigen. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten ebenso den Palästinenserinnen und Palästinensern und allen Menschen, die im Gaza-Streifen schon lange unter der Herrschaft der Hamas leiden und die jetzt Opfer der von der Hamas ausgelösten Gewalt werden.

In unseren Kirchen und über unsere ökumenischen Kontakte in Israel und Palästina werden wir uns verstärkt dafür einsetzten, das interreligiöse Miteinander zu stärken und Räume für Austausch und Solidarität zu öffnen. Wir ermutigen die evangelischen Kirchengemeinden, für Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Land zu beten und sich für das friedliche Miteinander in Deutschland zu engagieren.

 

 

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