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"Hebammen am Ende des Lebens"

20 Jahre Hospizdienst Odenwald

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Mit einem Festgottesdienst und einem anschießenden Empfang in der evangelisch-reformierten Kirche von Wald-Michelbach ist das 20jährige Bestehen des Hospizdienstes Odenwald gefeiert und das Engagement der Hospizhelferinnen gewürdigt worden. Als „Frauen der ersten Stunden“ wurden Gudrun Leukel, Erika Ritter, Adelheid Staat und Lisa Helferich-Wolf ausgezeichnet, die seit 20 Jahren für den Hospizdienst tätig sind.

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Gruppenbild mit Dekan. Die Ehrenamtlichen im Hospizdienst Odenwald

„Hospizhelferinnen sind so etwas wie die Hebammen am Ende des Lebens, einem Wandel, der unausweichlich kommt“, sagte Dekan Arno Kreh in seiner Festpredigt. Sie hörten aktiv zu und stünden Menschen in der Zeit des Abschiedes bei. Jeder Mensch sei Mittelpunkt einer eigenen Weltgeschichte. Wenn ein Mensch sterbe gehe auch diese Weltgeschichte zu Ende. Damit umzugehen, auf die jeweils individuellen Umstände Sterbender einzugehen, das hätten die Hospizhelferinnen gelernt, so Dekan Kreh. Sie hätten bei ihrem Dienst auch gelernt, wie der Glaube trage und Kraft verleihe.

Die Koordinatorin des Hospzidienstes Odenwald Anneliese Pappe-Fischer sagte, dass der Ort der Jubiläumsfeier bewusst gewählt worden sei. Sie machte damit deutlich, dass sie die Hospizarbeit für eine der  ureigensten Aufgaben der Kirche hält. Träger des Hospizidienstes Odenwald ist das Evangelische Dekanat Bergstraße. Zu den Aktiven gehören auch Mitglieder der katholischen Kirche.

Welchen Stellenwert der Hospizdienst inzwischen hat, unterstrich die große Zahl der Grußworte aus Kirche und Politik. Für den Landkreis Bergstraße würdigte der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf insbesondere den ehrenamtlichen und zeitintensiven  Einsatz der Hospizhelferinnen, der sich „nicht nach den Regelsätzen abrechnen“ lasse. Wald-Michelbachs Bürgermeister Joachim Kunkel würdigte die Ehrenamtlichen im Hospizdienst, deren Arbeit im Verborgenen geschehe und nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehe, mit den Worten: „Inhaltlich stehen sie ganz vorn!“

Die Bergsträßer Landtagsabgeordnete Karin Hartmann wünschte dem Hospizdienst für die Zukunft eine stärkere finanzielle Förderung und überreichte zum 20jährigen Jubiläum einen „kleinen Beitrag“. Anja Schnellen vom Hospiz- und PalliativVerband Hessen kritisierte, dass im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen die privaten Kassen den Hospizdienst nicht fördern. „Das ist nicht zu erklären“. Im Zusammenhang mit der Diskussion um aktive Sterbehilfe rief sie dazu, in der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass Palivativmedizin und  psychosoziale Betreuung ein Sterben in Würde möglich machten. „Wir brauchen keine Tabletten, die den Tod herbeiführen“, betonte Anja Schnellen. Zugleich erinnerte sie daran, dass Hopsizarbeit weiblich sei. Überwiegend seien es Frauen, die sich zu diesem Dienst bereit erklärten. Der Hosizdienst Odenwald ist dabei nach eigenen Angaben  keine Ausnahme. Unter den 30 Ehrenamtlichen gibt es einen Mann.

Pfarrerin Heinke Geiter von der AG Hospiz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) betonte in ihrem Grußwort, wie wichtig Netzwerke seien und zu der Vernetzung hätte der Hospzidienst Odenwald als Gründungsmitglied der AG Hospiz in der EKHN beigetragen. Ähnlich äußerten sich Monika Kroker vom benachbarten Hospizdienst Ried und Hans Wagner von der Hospizgruppe in Mörlenbach. Der Hospizdienst Odenwald gilt als einer der Vorreiter in Hessen.

Der Festgottesdienst zum 20jährigen Jubiläum wurde von Kirchenvorsteherin Ute Gölz und Pfarrer Ulrich Halbleib gestaltet. Für die bemerkenswerte und hörenswerte Festmusik sorgten der Evangelische Posaunenchor und Kantor Benjamin Fritz an der Orgel.

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