Dekanat Bergstraße

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Regionales Kirchenparlament

Bergsträßer Dekanatssynode stellt Weichen für Personaleinsatz

© Michael RänkerDie Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Bergstraße tagte im Bürstädter Bürgerhaus.

Die Synode des Dekanats Bergstraße hat mit großer Mehrheit den Stellenplan für den hauptamtlichen Verkündigungsdienst gebilligt. In Folge von Austritten, weniger Einnahmen und Fachkräftemangel muss die Zahl der Pfarrinnen und Pfarrer um ein Viertel gekürzt werden. Trotzdem wird es keine Gemeinden ohne Seelsorger geben.

© Michael RänkerSonja Mattes, Dekanin des Evangelischen Dekanats Bergstraße, wollte die „drastische Kürzung“ von Stellen im hauptamtlichen Verkündigungsdienst nicht schönreden, sie verlieh aber ihrer „großen Hoffnung“ Ausdruck, „dass wir durch den Umbau unserer Organisation zunehmend Platz schaffen, um unsere Kernaufgabe wieder konzentrierter in den Blick nehmen zu können, nämlich die Pflege unseres geistlichen Lebens in der Orientierung an unserem Herrn Jesus Christus“.

Die Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gehen zurück, die finanziellen Möglichkeiten nehmen ab und der Fachkräftemangel macht auch vor den Protestanten nicht Halt – das alles hat auch Folgen für die 44 Gemeinden des Evangelischen Dekanats Bergstraße, die künftig bekanntermaßen in elf Nachbarschaften zusammenarbeiten werden: Während im gemeindepädagogischen und im kirchenmusikalischen Dienst keine Stellenkürzungen vorgesehen sind, muss die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer im Laufe der nächsten Jahre um ein Viertel reduziert werden.

Die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße hat bei ihrer jüngsten Tagung in Bürstadt daher mit großer Mehrheit die Kürzung des Stellenplans für den hauptamtlichen Verkündigungsdienst beschlossen, die in zwei Schritten vollzogen wird: Von Ende dieses Jahres 48,5 Pfarrstellen werden bis zum 31. Dezember 2027 sieben Stellen reduziert, weitere sechs Stellen werden bis Ende 2029 gekürzt.

Gute Vorarbeit

Mit seinem Beschluss folgte das regionale Kirchenparlament dem Vorschlag des Dekanatssynodalvorstands (DSV), der das Zahlenwerk in seinen Grundzügen bereits in der Frühjahrssynode eingebracht hatte, um den Gemeinden ausreichend Zeit zur Beratung und für Veränderungen zu geben. Der DSV mit Präses Ute Gölz und Dekanin Sonja Mattes an der Spitze hat offensichtlich gute Vorarbeit geleistet: Diskussionen am Abend der Sitzung blieben aus.

Der neue Stellenplan gewährleistet, dass es trotz der Kürzungen keine „pfarrerlosen“ Nachbarschaften geben wird: Die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer, die künftig gemeinsam mit Kirchenmusikern und Gemeindepädagogen sogenannte Verkündigungsteams bilden, rangiert – je nach Mitgliedzahl der Nachbarschaft – von zwei bis viereinhalb Stellen. Pro Nachbarschaftsraum soll es mindestens eine halbe Stelle in der Gemeindepädagogik geben, die hauptamtliche Kirchenmusik wird in sechs Nachbarschaften vertreten sein.

Auf Kernaufgabe konzentrieren

Dekanin Sonja Mattes wollte die „drastische Kürzung“ nicht schönreden, sie verlieh aber ihrer „großen Hoffnung“ Ausdruck, „dass wir durch den Umbau unserer Organisation zunehmend Platz schaffen, um unsere Kernaufgabe wieder konzentrierter in den Blick nehmen zu können, nämlich die Pflege unseres geistlichen Lebens in der Orientierung an unserem Herrn Jesus Christus“.

Die Dekanin dankte den Ehren- und Hauptamtlichen „für ihr Durchhaltevermögen in dieser Reform“, bei der es bekanntermaßen nicht nur Personalfragen, sondern auch Immobilienthemen zu lösen gibt. Die Nachbarschaften stehen im Zuge des als „ekhn2030“ bezeichneten Prozesses schließlich auch vor der Frage, welche Gemeindehäuser erhalten werden können oder wo das Gemeindebüro eingerichtet werden soll.

Das Nötige anpacken

„Es macht mich traurig, manche dabei am Rande der Erschöpfung zu sehen oder gar von Rücktritten in Kirchenvorständen zu hören, weil unsere Gemeinschaft, unser Glaube und unsere öffentliche Rede von Gott - unser Mittun am Bau unserer Kirche - uns eigentlich begeistern sollte und das tut es derzeit nicht unbedingt“, so Dekanin Mattes: „Reformen begeistern aber nicht immer auf dem Weg zum Ziel, sondern oft erst im Nachhinein. Und so ist mein Trost, dass wir die Veränderungen, die unsere Kirche von außen bewegen und in diesen Reformprozess gedrängt haben, realistisch sehen und versuchen, das Nötige anzupacken. Es nicht zu tun, das wäre töricht und einer protestantischen Kirche keineswegs würdig.“

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