Gedanken von Dekan Arno Kreh

Die Kirche in Zeiten von Corona

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Wie wird die Kirche in der Corona-Pandemie ihrem Auftrag gerecht? Was kann sie tun? Wie ist Seelsorge möglich? Dazu erste Gedanken von Dekan Arno Kreh.

16.03.2020 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Ev. DekanatDekan Arno Kreh

Die Verletzlichkeit des Lebens ist das Grundthema der Kirche. Wir alle spüren in diesen Tagen wie verletzlich das Leben ist, wie vermeintliche Gewissheiten auf einmal infrage gestellt sind. Verantwortung für den Nächsten zeigt sich darin, Abstand zu halten.

Wenn die Verletzlichkeit des Lebens unser Thema ist, wie können wir dem in der nächsten Zeit gerecht werden? Das persönliche Gespräch, in dem wir aufmerksam zuhören, auf Gestik und Mimik achten, ist in der nächsten Zeit oft so nicht mehr möglich - wo es doch gerade eine unserer Stärken ist!

Was setzen wir an diese Stelle?

Wie werden wir unserem seelsorgerlichen Auftrag gerecht?

Wie können wir den Menschen - auf andere Weise als bisher - nahe sein?

Das sind aus meiner Sicht die Fragen, denen wir uns in der nächsten Zeit stellen müssen.

 Wie gestalten wir unser Gemeindeleben in den nächsten Wochen und Monaten?

Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.(2. Timotheusbrief)

Erste Ideen machen die Runde:

Wo Besuche nicht mehr möglich sind, nehmen wir uns Zeit am Telefon oder schreiben öfter als bisher eine Karte.

Kann ein Spaziergang im Feld mit einer kleinen Gruppe eine Alternative für eine Treffen im Gemeindehaus sein?

Kann die Kirche auch in der Woche zu bestimmten Zeiten geöffnet werden?

An vielen Stellen wird jetzt Nachbarschaftshilfe angeboten (in Nordhessen z.B. von den Jugendorganisationen mehrerer Parteien gemeinsam!). Kann auch eine Kirchengemeinde hier unterstützend wirken?

Welche Rolle kann die homepage spielen? Vielleicht mehr als Infos und Termine weitergeben Kann da jetzt auch Raum sein für eine Predigt, für Texte und Gebete?

Das sind erste tastende Versuche, wie man vielleicht reagieren kann.

Natürlich gibt es jetzt auch die Chance, etwas sich setzen zu lassen, Atem zu holen, zur Besinnung zu kommen, ein wenig mehr Zeit zu haben - übrigens auch für die Familie und für Privates!

Aber wir wollen ja nicht einfach Dinge ausfallen lassen, sondern nach Wegen suchen, manches anders zu machen. Gerne wollen wir im Dekanat Ideen sammeln und vernetzen.