Ökumenischer Gottesdienst
Landkreis unterstützt Notfallseelsorge bei Finanzierung von Personalkosten
© Michael Ränker
14.03.2025
mr
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„Gute Nachrichten werden von der Kanzel verkündigt“, ermunterte Pfarrerin Jasmin Setny, Leiterin der Notfallseelsorge Bergstraße, Landrat Christian Engelhardt dazu, sein Grußwort beim Ökumenischen Gottesdienst der Notfallseelsorge doch sehr gerne aus der erhöhten Position zu sprechen, von der aus sonst Gottes Wort verkündigt wird. Und es waren in der Tat gute Nachrichten, die der Landkreis-Chef in die Evangelische Christuskirche Heppenheim mitgebracht hatte:
Im nächsten Kreishaushalt soll es ein Budget geben, mit dem die Leitung der Notfallseelsorge in der Größenordnung einer 25-Prozent-Stelle finanziert werden kann. Angebunden soll die Stelle an das Evangelische Dekanat Bergstraße bleiben, wo seit der Gründung seit fast 25 Jahren die Geschäftsstelle angesiedelt ist. Im nächsten Jahr feiert die Notfallseelsorge ihr Silber-Jubiläum.
Reichlich Beifall für gute Nachrichten
Für diese gute Nachricht gab es reichlich Beifall; den Gottesdienstbesuchern - zum größten Teil selbst Notfallseelsorgende - fiel der vielzitierte Stein vom Herzen, denn die Zukunft ihrer Organisation war über etliche Monate hinweg ungewiss: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat zwar in Sachen Notfallseelsorge Pionierarbeit geleistet - vor über 30 Jahren wurde in Wiesbaden der erste Verein im EKHN-Gebiet gegründet -, doch in Zeiten schwindender Kirchensteuereinnahmen und angesichts des Fachkräftemangels auch im Pfarrberuf wird auch bei den „Ersthelfern für die Seele“ gekürzt: So musste auch die Pfarrstelle für die Notfallseelsorge gestrichen werden.
Nach wie vor werden zwar Kirchensteuermittel in die Ausbildung sowie in die Geschäftsstelle investiert, aber zur Finanzierung der Leitungsaufgabe ist die Unterstützung durch den Landkreis unverzichtbar. Landrat Christian Engelhardt machte kein Geheimnis daraus, dass der Kreis Bergstraße und das Evangelische Dekanat Bergstraße mit stellvertretender Dekanin Silke Bienhaus und weiteren Repräsentanten „über die Frage der Finanzierung seit einiger Zeit in einem engen Austausch stehen“. Und er ließ auch keinen Zweifel daran aufkommen, „dass mit Blick auf die Rettungskette zur Gefahrenabwehr im Landkreis die Notfallseelsorge Bergstraße ein stabiles Glied ist“.
"Sie sind für mich stille Helden"
Für Engelhardt ist „Erste Hilfe für die Seele“ eine Arbeit, „die oft im Hintergrund geschieht, die aber von unschätzbarem Wert ist“. Und weil die - übrigens allesamt ehrenamtlich tätigen – Einsatzkräfte der Notfallseelsorge ohne Blaulicht und Tatütata ausrücken, „sind Sie für mich die stillen Helden“: „Ich bin Ihnen sehr dankbar - Sie alle zeigen Mut, Mitgefühl und Hingabe. In Momenten tiefster Not stehen Sie Betroffenen zur Seite, spenden Trost und sind da, wenn Worte oft fehlen.“ Im vergangenen Jahr war das 157 Mal der Fall; in ausnahmslos allen 22 Kommunen des Landkreises waren die Ehrenamtlichen im Einsatz (wir haben berichtet).
Der von Pfarrerin Silke Bienhaus, Dekanin in Stellvertretung, Pfarrerin Jasmin Setny sowie Gemeindereferent Michael Held, Beauftragter für Notfallseelsorge des Katholischen Bistums Mainz, gestaltete Gottesdienst, der von Helmut Vorschütz an der Orgel musikalisch gestaltet wurde, bildete auch den Rahmen, um Notfallseelsorgende für ihr langjähriges Engagement zu ehren sowie weitere Frauen und Männer zu beauftragen.
Ehrungen und Beauftragungen
Für jeweils fünf Jahre während Tätigkeit als Notfallseelsorgende geehrt wurden Jasmin Setny, Ilona Brenner und Martin Dommes; zehn Jahre mit dabei sind Hans-Peter Falter und Hermann Waßmuth; seit 15 Jahren unterstützen Niki Gabel und Brigitte Wecht das System durch ihr Engagement. Im 25. Jahr seiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit dem Goldenen Pin der Notfallseelsorge ausgezeichnet und verabschiedet wurde Martin Fraune.
Nach erfolgreicher Ausbildung zunächst zur Hospitanz beauftragt wurden Viviana Meixner (Technisches Hilfswerk / THW), Ingo Stechmann (Evangelische Kirche), Gregor Spitzmüller (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft / DLRG) sowie Frank Lennatz (Johanniter). Sie rücken jetzt jeweils mit einem erfahrenen Notfallseelsorgenden gemeinsam aus und erhielten dafür im Gottesdienst von ihren Paten die erforderliche Ausrüstung. Nach erfolgreicher Ausbildung und Hospitanz zur Mitarbeit in der Notfallseelsorge beauftragt wurde Klaus Bettauer (Evangelische Kirche).
Nach dem Ökumenischen Gottesdienst gab es die Gelegenheit, bei einem Imbiss miteinander im Gespräch zu sein – und die gute Nachricht zu feiern.
Kontakt:
Ansprechpartnerinnen der Notfallseelsorge Kreis Bergstraße sind Pfarrerin Jasmin Setny (Leiterin der Notfallseelsorge sowie Geschäftsstellenmitarbeiterin Sabina Geiger. Das Büro der Notfallseelsorge befindet sich im Heppenheimer Haus der Kirche (Ludwigstraße 13), dem Sitz des Evangelischen Dekanats Bergstraße, und ist per E-Mail: notfallseelsorge-bergstrasse@ekhn.de sowie per Telefon: 06252/6733-53 oder -54 erreichbar.
Trägerschaft:
Träger der Notfallseelsorge im Kreis Bergstraße sind neben der Evangelischen Kirche und der Katholischen Kirche auch die Feuerwehren, die Notärzte, der Malteser Hilfsdienst (MHD), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sowie das Technische Hilfswerk (THW). Sie entsenden je einen Vertreter in das sogenannte „Leitungsteam“ der Notfallseelsorge.
Weitere Informationen über die Arbeit der Notfallseelsorge gibt es auf der Webseite der Notfallseelsorge Südhessen:
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