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Kirchentag

Weichen für Frieden und Zusammenhalt stellen

© Peter Bongard, DEKTMenschen tragen eine WeltkugelMit einem großen Abschlussgottesdienst ging der Kirchentag zu Ende - mit tragenden Impulsen für die Gestaltung der Zukunft

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag ist zu Ende gegangen. Wie erhofft gelang es erneut über 100.000 Menschen für den Kirchentag zu begeistern. Die Kirchentagspräsidentin versicherte, dass "der Dialog in Gemeinschaft uns weiter führt." Auch EKHN-Kirchenpräsidentin Tietz vermittelte während des Glaubensfestivals ermutigende und wegweisende Impulse.

Von epd sowie der Online-Redaktion der EKHN

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover endete mit einem großen Abschlussgottesdienst vor 26.000 Menschen auf dem Platz der Menschenrechte und bei der Übertragung auf dem Opernplatz am Sonntag, 4. Mai 2025. Allein 2.000 Bläserinnen und Bläser sorgten für echte Kirchentagsatmosphäre. Wie erhofft gelang es erneut über 100.000 Menschen für den Kirchentag zu begeistern. Mit 81.000 verkauften Tickets, 150.000 Menschen beim Abend der Begegnung, 30.000 Menschen bei Konzerten und Abendsegen in der Innenstadt sowie 67.000 Zuschauenden im Web verzeichnete der Kirchentag in allen Bereichen mehr Zuspruch als noch vor zwei Jahren. 

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister erklärte am Vorabend zum Abschluss, der Kirchentag in Hannover habe Bewusstsein dafür geschaffen, die Welt wachsam wahrzunehmen und zu verändern. Der rheinische Präses Thorsten Latzel sagte, vom Kirchentag in Hannover nehme man "ganz viel Leidenschaft" mit. Nach den Worten von Kirchentagspräsidentin Siegesmund zeigte das Protestantentreffen: "Demokratie lebt mitten unter uns - auf dem Kirchentag."

Hoffnung auf die lebensverändernde Kraft des Christentums

Der Kirchentag hatte inmitten politischer Umbrüche und Konflikte auf Hoffnung und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt. "Unsere Demokratie braucht lebendige Resonanzräume wie den Kirchentag", sagte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund am Mittwoch zum Auftakt des fünftägigen Christentreffens vor Journalisten. Hoffnung machte auf dem Kirchentag die US-amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde, die durch ihren Appell an den US-Präsidenten Trump bekannt wurde, Mitgefühl mit den Schwächsten zu zeigen. Budde wies in ihrer Bibelarbeit auf die lebensverändernde Kraft des Christentums hin. Sie legte den Zuhörerinnen und Zuhörern ans Herz, dass es gelte, in jedem Leben auf die innere Kraft zu vertrauen und das Richtige zu tun: "Jeder kann den Weg von der Trauer zur Freude, von der Angst zum Mut finden." Dabei nahm sie Bezug auf die Auferstehung Jesu.

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Grundlagen für eine gute Zukunft legen

Auf dem Kirchentag wird auch die Bedeutung der christlichen Botschaft des Friedens angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen, der Konflikte und Kriege in dieser Welt beleuchtet.  So auch während der Dialogbibelarbeit „Mut zur Zukunft“ mit Armin Laschet (MdB) und Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, aufgegriffen.

Sie bezog sich auf die Bibelstelle Jeremia 29,1-14. Die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz bestätigten den Eindruck, dass es einen Widerspruch zwischen Gott und vielem in dieser Welt gebe – aber anders als gedacht. Sie präzisiert: „Gott widerspricht dieser Welt.“ Glaube finde sich nicht mit den gegenwärtigen Zuständen ab. Glaube beschreibe nur selten, was der Fall sei, sondern er beziehe sich auf etwas, was man noch nicht sehe. Diese Kraft des Glaubens halte daran fest, „dass Gott dieser Welt und ihren Menschen freundlich zugewandt bleibt, auch wenn davon im Moment wenig zu sehen ist.“ In Bezug auf Dietrich Bonhoeffer gab sie den Impuls, auf eine bessere irdische Zukunft zu hoffen und sich auf sie vorzubereiten. Christiane Tietz sieht damit auch die Kirchen gefordert, sich einzumischen. Christliche Hoffnungssätze bildeten nicht die Realität ab, sondern würden im Widerspruch zu Erfahrungen des Leids stehen. Deshalb sei Kirche auch immer politisch.

Laschet: Kirche ist politisch

Auch der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) unterstrich, dass Kirche sich einmischen müsse: "Kirche ist immer auch Weltgestaltung - Kirche ist politisch", sagte Laschet. "Das Beste, was wir anzubieten haben, ist der christliche Glaube", erklärte der katholisch geprägte Politiker: "Wenn alle danach leben würden, wäre die Welt besser." Zudem hatte er mehr Respekt gegenüber Geflüchteten gefordert. "Der Einzelne, der hier ist, kann nichts dafür, wie die Welt aussieht", sagte Laschet.

Frage nach Äußerungen der Kirche zu politischen Themen

Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs betonte auf dem Kirchentag, dass die Kirche einen öffentlichen Auftrag habe: "Christentum ist eine öffentliche Angelegenheit», sagte die Hamburger Bischöfin am Donnerstag. In der Debatte über öffentliche Äußerungen zu politischen Themen von Kirchenvertretern sagte Fehrs, wenn man Kirche in eine politische Ecke dränge, ärgere sie das. Denn was Themen wie die Bewahrung der Schöpfung, den Schutz des Lebens und Menschenwürde angehe, fühle man sich mit allen demokratischen Parteien verbunden. Natürlich gebe es aber manchmal unterschiedliche Einschätzungen - wie etwa in der Migrationspolitik.

Maßstäbe an Künstliche Intelligenz

Kirchenpräsidentin Tietz griff während des Kirchentages eine weitere relevante Entwicklung auf: die künstliche Intelligenz (KI). Sie betonte, dass sie der Unterstützung von kirchlicher Arbeit in bestimmten Bereichen durch KI-Systeme etwas abgewinnen könne.  Allerdings warnte sie davor, dass Künstlicher Intelligenz (KI) in Religion und Kirche eine zu große Rolle zuzumessen

Bundespräsident: Dialog statt gesellschaftlicher Spaltung 

Zum Auftakt des evangelischen Kirchentages in Hannover hatte bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu gesellschaftlichem Engagement und zum Dialog aufgerufen. «Wir alle könnten, jeder von uns, sicher selber noch ein Stück mutiger, stärker, beherzter sein, als wir sind.» sagte er am Mittwoch auf dem zentralen Platz der Menschenrechte in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Angesichts einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft könne das Christentreffen zugleich ein Ort des Dialogs sein, an dem Menschen einander aus der Lethargie aufrütteln und zugleich in zu großer Aufgeregtheit beruhigen könnten, sagte Steinmeier. 

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