Wann fängt die Woche an?
Das Geistliche Wort für Sonntag, 4. Juni 2023
Von Dirk Römer
Welcher Tag ist morgen, oder besser heute, wenn ich diese Zeilen lese? Der Kalender wird es mir sagen. Es wird Sonntag sein, wie vor acht Tagen, damals war zudem Pfingsten, das Fest, an dem die westlichen Christen an die Aussendung des „Heiligen Geistes“ erinnern. Jetzt ist „Trinitatis“, so nennt es die Kirchensprache, das Fest der „Heiligen Dreifaltigkeit“. Christen denken dann, dass es „Gott“ nur in dreierlei Gestalt gibt. Sie feiern, wie es im Glaubensbekenntnis heißt: „Vater“, „Sohn“ und „Heiliger Geist“.
Ich denke heute an ein Lied, das von dem in Halle geborenen Theologen Johann Olearius (1671) stammt. Es ist einfach, hat vier Verse und erzählt von der neuen Woche, vom geschaffenen Licht und der ewigen Zukunft.
Der muntere Gesang beginnt mit den Worten: „Gott Lob, der Sonntag kommt herbei, die Woche wird nun wieder neu.“
Freilich der Text stammt noch aus den Tagen vor der Zeit, als die Vereinten Nationen für den internationalen Kalender die Woche mit dem Montag beginnen ließen. Um den religiösen Ansprüchen von Muslimen, Juden und Christen gerecht zu werden, einigten sich die Politikerinnen und Politiker. Sie wollten religiös neutral bleiben. Seitdem fängt die Woche mit dem Montag an. Trotz dem: Es ist gut, „mein Gott“ zu loben, der „das Licht gemacht (hat)“ und von dem ich sagen kann: “Mein Heil hat mir das Leben bracht. Halleluja!“
Es grüßt und wünscht eine freudige Woche in den kommenden sieben Tagen,
Ihr Dirk Römer,
Pfarrer im Ruhestand, Lorsch.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken