Dekanat Bergstraße

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Herbsttagung der Dekanatssynode

E-Tankstelle am Haus der Kirche

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Die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße hat sich bei ihrer Tagung in Lampertheim mit Themen befasst, die für die künftige Arbeit richtungsweisend sein werden: Klimaschutz, Ehrenamt und der Kampf gegen Antisemitismus.

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„Für uns als Christen ist es wichtig, uns immer wieder bewusst zu machen, wie eng wir mit Juden verbunden sind“, sagte Dekan Arno Kreh. Er bedauerte, dass im Dekanatsgebiet direkte Gesprächspartner fehlten, weil es keine jüdische Gemeinde mehr gebe. Der christliche Glaube sei zunächst über die Synagogen verbreitet worden. „Jesus war Jude und wir müssen öffentlich deutlich machen, dass Jüdinnen und Juden unsere Schwestern und Brüder sind“, betonte der Bergsträßer Dekan. Mit Blick auf den Anschlag auf die Synagoge in Halle rief er dazu auf, sich am 9. November an den Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht zu beteiligen. Das Evangelische Dekanat und die beiden evangelischen Gemeinden Heppenheims laden am 10. November gemeinsam zu einem Gottesdienst ein, bei dem die Generalsekretärin des Internationalen Rates der Christen und Juden, Anette Adelmann, predigen wird. Er beginnt um 10 Uhr in der Christuskirche (Theodor-Storm-Straße 10).

Für die Bewahrung der Schöpfung

Die Dekanatsreferentin für gesellschaftliche Verantwortung, Sabine Allmenröder, stellte die Pläne zum Klimaschutz vor. Am Dekanatssitz, dem Haus der Kirche in Heppenheim, werde eine E-Tankstelle installiert, die zu hundert Prozent Strom aus regenativen Energiequellen anbiete. Deshalb werde das Dekanat der Energiegenossenschaft Starkenburg beitreten. In der Kirchengemeinde Seeheim-Malchen hat sich nach Angaben von Allmenröder ein engagiertes Umweltteam gebildet, das in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) den „Grünen Hahn“ in allen kircheneigenen Gebäuden etablieren will. Der „Grüne Hahn“ ist ein kirchliches Umweltmanagement, mit dem der Verbrauch von Strom, Wasser, Gas und Heizöl gesenkt werden soll. Zugleich werden in dem Zertifizierungsprozess mehr Biodiversität und der konsequente Einkauf nachhaltiger Produkte angestrebt. Im Dekanat könne man zudem „Schöpfung mit allen Sinnen erleben“, erläuterte die Fachreferentin. „Wir bieten interessierten Gemeinden spezielle Andachten und Gottesdienste im Grünen an“. Vor Beginn der Tagung wurden von den Synodalen Angaben erhoben, mit welchem Verkehrsmittel sie angereist waren und wie viele Kilometer sie dabei zurückgelegt hatten. Danach waren rund 90 Prozent mit dem PKW gekommen. Für die nächste Synodentagung wird eine Reduktion des CO²-Verbrauchs um mindestens zehn Prozent angestrebt.

"Ehrenamt ist nicht Unterstützung des Pfarramts"

Der Leiter der Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Steffen Bauer, rief dazu auf, für Menschen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, unterschiedliche Angebote zu machen. Er unterschied dabei drei Kategorien: Ehrenamtliche, die am Gemeinwohl interessiert sind, Ehrenamtliche, die eigene Interessen vertreten und jene, die vor allem Gemeinschaft und Geselligkeit haben möchten. „Es gibt unterschiedliche Bedürfnisse und Perspektiven, die die Kirche wahrnehmen muss. Ehrenamt ist nicht Unterstützung des Pfarramts“, betonte Bauer. „Wir haben noch nie so viele gut ausgebildete Menschen gehabt, die jetzt in den Ruhestand geben und bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Beziehungen pflegen

Die Stärkung des Engagements und die engere Bindung an die Kirche ist auch das Ziel eines vom Dekanat ausgeschriebenen Wettbewerbs, an dem sich die Kirchengemeinden beteiligen können. Sie sollen darstellen, wie und mit welchen Mitteln sie die Beziehungen zu den Menschen in ihrem Gemeindegebiet pflegen. „Beziehungen sind das Herz von Gemeinschaft und Gemeinde. Sie erleichtern das Werben um Engagement und Ehrenamt“, sagte der Fundraiser des Dekanats, Christian Rupp, der den Wettbewerb vorstellte. Eine Jury werde die eingereichten Unterlagen bewerten. Das Dekanat habe dafür Geldpreise von insgesamt 10.000 Euro ausgelobt.

Ehrenamt und Tafelarbeit

In den drei Ausgabestellen der vom Diakonischen Werk Bergstraße betriebenen Tafeln in Bürstadt, Lampertheim und Rimbach seien 180 Ehrenamtliche tätig und weitere würden dringend gesucht, sagten die Leiterin des Diakonischen Werks Irene Finger und ihr Stellvertreter Tobias Lauer. Ausdrücklich dankten sie dem Dekanat, dass es für die nächsten drei Jahren jeweils 10.000 Euro für die Finanzierung der Tafelarbeit zur Verfügung stelle. Hinzu kämen die Einnahmen beim Tafelaktionstag im Weschnitztal und Überwald, die das Dekanat verdoppelt habe. Für das Ried ist erstmals im September 2020 ein Tafelaktionstag geplant.

Die Synode, die Präses Dr. Michael Wörner leitete, stimmte den Eröffnungsbilanzen des Haushalts zu, der erstmals nach den Grundsätzen der Doppik erstellt wurde. Das Dekanat Bergstraße gehörte bei der Doppik-Einführung zu den Pilotregionen in der EKHN.

Der Synodale Werner Hahl, zugleich Mitarbeiter der Stadt Lampertheim, überbrachte Grüße des Bürgermeisters Gottfried Störmer, der sich aus gutem Grund entschuldigen ließ. Fast zeitgleich mit der Synodentagung wurde er in seine zweite Amtszeit eingeführt.

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