40jähriges Dienstjubiläum
Pioniere im Prädikantendienst
C.Sillus30.01.2020 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
C.SillusBärbel Andreas-Sillus mit Ihrem Ehemann und "besten Berater" Reinhard SillusAls die beiden 1978 an die Bergstraße kamen, wollten sie sich aktiv in der evangelischen Kirche engagieren. „Lesungen übernehmen oder den Kindergottesdienst waren uns zu wenig. Wir fragten deshalb beim Pfarrer und beim Dekan, ob es nicht noch irgendeine andere Möglichkeit gibt“, erinnert sich Bärbel Andreas-Sillus. Dabei erfuhren sie, dass es in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zwar Prädikantenkurse gebe, aber nicht in der Region Bergstraße. Das wollte das Ehepaar ändern. Mit Erfolg! Ihnen gelang es, den ersten Prädikantenkurs in der Propstei Starkenburg auf den Weg zu bringen.
Ein bisschen Lampenfieber darf sein
Die Ausbildung sei spannend und aufregend gewesen. Und dann kam der Prüfungstag – Sonntag, der, Estomihi, 03.02.1980. „Mein Mann hatte zuerst seinen Gottesdienst in Bickenbach, anschließend ich meinen in Hähnlein unter Aufsicht von Pfarrer, Dekan und Oberkirchenrat. Meine Nervosität war unbeschreiblich. Aber es hat alles geklappt, inklusive meiner ersten eigenen Predigt zu 1. Korinther 13“, beschreibt die Prädikantin ihre damalige Stimmungslage. Und heute? Hat sie immer noch Lampenfieber vor einem Gottesdienst? „Eine gewisse Anspannung gehört dazu. Wenn man gar kein Lampenfieber mehr hat, sollte man vielleicht besser aufhören.“
Ein guter Zuhörer an ihrer Seite
Ans Aufhören denkt die heute 65jährige nicht. „Ich möchte weitermachen, solange ich kann. Wie lange, das weiß nur der liebe Gott.“ Ihr Mann ist nicht mehr als Prädikant tätig, sondern engagiert sich als nebenberuflicher Organist für die evangelische Kirche. Und das seit mittlerweile 55 Jahren. Der 70jährige begleitet die Gottesdienste seiner Frau oft an der Orgel. Auch er denkt wie seine Frau nicht ans Aufhören. Zu seinem 50. Dienstjubiläum als Organist sagte er: „Ich möchte Orgel spielen, solange ich kann. Wenn ich es nur noch mäßig kann, werde ich aufhören, öffentlich zu spielen.“ Bärbel Andreas-Sillus hält pro Jahr rund 30 Gottesdienste insbesondere in den Gemeinden der nördlichen Bergstraße. Über ihren Mann sagt sie: „Er ist ein guter Zuhörer und mein bester Berater.“
In Hähnlein - Wie vor 40 Jahren
Der Sonntag mit dem klangvollen lateinischen Namen „Estomihi“ ist der letzte Sonntag, bevor mit dem Aschermittwoch die Passionszeit beginnt. In diesem Jahr fällt er auf den 23. Februar. Wie vor 40 Jahren wird Prädikantin Andreas-Sillus den Gottesdienst in der evangelischen Kirche Hähnlein halten (19 Uhr). An der Orgel ihr Mann. Wer sonst? Im Anschluss lädt die Gemeinde zu einer kleinen Feier ein.
Das Ehepaar hat nicht nur Pionierarbeit geleistet, sondern auch für Prädikantennachwuchs gesorgt. Ihre Tochter, Christiane Sillus, wurde am 1. Advent vergangenen Jahres von der Starkenburger Pröpstin Karin Held für den Prädikantendienst beauftragt.
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