Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen
Wer hilft den Helfern?
NFSDas Team Einsatznachsorge. Vorne v.l.: Hans-Peter Falter, Karin Ritter, Jörg Jungblut (Koordinator); Mitte v. l. Brigitte Freudenberg, Silke Bienhaus (Fachberatung), Tanja Leonhardt, Kai Stauffert; Hinten: Stefanie Zott-Brandis, Klaus Roth, Hubert Simonis, Joachim Kowalke, Engelbert Renner21.08.2019 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Von Karin Ritter
Ein Verkehrsunfall mit Schwerverletzten und Todesopfern, ein Suizid auf den Bahngleisen, ein Brand, bei dem Menschen zu Schaden kommen: Helferinnen und Helfer im Rettungsdienst oder Feuerwehren werden immer wieder mit solchen Situationen konfrontiert. Und nicht selten kommt es vor, dass ein solcher Einsatz als belastend erlebt wird. Das ist verständlich und völlig normal. Denn bei aller guten Ausbildung und persönlicher Kompetenz sind auch Helferinnen und Helfer nur Menschen. Manchmal können sie die Bilder, Gerüche und Erinnerungen nach dem Einsatz nicht einfach zusammen mit der Einsatzkleidung abstreifen. Die Einsätze wirken nach. Gedanken kreisen um das Erlebte, Bilder können sich unvermittelt aufdrängen, manchmal fühlen sich Betroffene auch niedergeschlagen oder übererregt.
Intensive Zusatzausbildung
Alle Mitglieder des Teams für die Einsatznachsorge im Kreis Bergstraße haben eine intensive Zusatzausbildung absolviert. Diese Ausbildung lehnt sich an das von dem amerikanischen Psychologen J. Mitchell entwickelte Modell der „Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen SbE“ an. Es ist inzwischen vielfach in der Praxis erprobt worden und wird seit vielen Jahren angewandt.
Gruppen- und Einzelgespräche
Das Team besteht aus Personen, die Erfahrung in Gesprächsführung und in der Begleitung von Menschen mitbringen. Weitere Gruppenmitglieder sind selbst langjährig in Feuerwehren oder im Rettungsdienst tätig. Sie verstehen daher gut, was in Helferinnen und Helfern nach belastenden Einsätzen vorgeht. Dabei ist das Ziel der Einsatznachsorge, dass die Helferinnen und Helfer nicht an ihrer freiwilligen Arbeit verzweifeln, sondern ohne Belastungen weiter ihren Dienst versehen können. Angeboten werden sowohl Gruppengespräche mit den an einem Einsatz beteiligten Kräften wie auch Einzelgespräche.
Die Gruppe wurde im letzten Jahr viermal zur Einsatznachsorge im Kreis Bergstraße gerufen. Sie kann von den Einsatzkräften oder den Führungskräften über die Leitstelle angefordert werden.
Weitere Informationen und Hinweise für Betroffene unter:
www.einsatznachsorge-bergstrasse.de
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