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Atomkraft und Gas nachhaltig?

Protest gegen „Greenwashing“

AKIDie Einstufung von Erdgas und Atomkraft als nachhaltige Energie ruft Proteste hervor

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beteiligt sich am heutigen Donnerstag (30.Juni) an einer deutschlandweiten Aktion gegen „Greenwashing“. Damit wendet sie sich gegen die geplante Einstufung von Gas und Atomkraft als klimafreundliche Energie.

Anfang Juli 2022 wird das EU-Parlament über die Taxonomie abstimmen, in die Erdgas und Atomkraft als klimafreundlich aufgenommen werden sollen. In einem Appell bittet die EKHN alle EU-Parlamentarier „gegen die Aufnahme von Gas- und Atomkraft in die Umwelt-Taxonomie zu stimmen“. Stattdessen sollen sie sich für den Transfer von Finanzmitteln in generationengerechte Wirtschaftsaktivitäten einsetzen.

Chef der Kirchenverwaltung appelliert an EU-Abgeordnete

Vorausgegangen war ein Brief von Heinz Thomas Striegler, Leiter der Kirchenverwaltung und Vorstand des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren (AKI), den er an die hessischen und rheinland-pfälzischen Abgeordneten des EU-Parlamentes am 20. Juni gerichtet hatte. Auch der Chef der Kirchenverwaltung appellierte an die Parlamentarier, gegen die Vorlage der EU-Kommission zu stimmen. Es bestünde sonst die Gefahr, dass die Taxonomie mit der Aufnahme von Atomkraft und Gas das sogenannte Greenwashing von Finanzprodukten befördert.“ Würden Gas und Atomkraft als nachhaltig eingestuft, „stellt sich die EU-Kommission gegen die wissenschaftsbasierten Kriterien ihrer eigenen Beratungsgremien und stellt die Glaubwürdigkeit der Taxonomie, aber auch des Europäischen Green Deals insgesamt in Frage“, warnte Heinz Thomas Striegler.

Erneuerbare Energien konsequent ausbauen

Bereits am im März hatte Heinz Thomas Striegler in einer Erklärung des AKI deutlich gemacht: „Als Brückentechnologie ist Gaskraft per Definition nicht nachhaltig.“ Und Atomkraftwerke könnten grundsätzlich nicht betrieben werden, ohne das Umweltziel der Kreislaufwirtschaft zu verletzen. Diese Haltung teilt auch Pfarrer Dr. Hubert Meisinger, Referent im Bereich Umwelt und digitale Welt im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. Bereits im Februar warnte der Umwelt-Pfarrer: „Atomkraft ist eine Technologie, die aus sich heraus immer gefährlich bleiben wird.“ Er hatte dafür plädiert, dass Deutschland konsequent den Weg zu erneuerbaren Energien weitergehen müsse, „um eine größtmögliche Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu erreichen. Allerdings ohne Atomkraft.“

Der Appell im Wortlaut

Am 4. Juli 2022 wird das Europäische Parlament über die Aufnahme von Gas- und Atomkraft in die Umwelt-Taxonomie abstimmen. Dabei geht es um die Frage, ob diese beiden Technologien als ökologisch nachhaltig eingestuft werden.

Für uns als Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und als Mitglied des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren sind Gas- und Atomkraft keine nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten, sondern Technologien von gestern. Denn Gas kann als fossiler Energieträger allenfalls noch eine Brückentechnologie sein, und bei der Atomkraft sind zu viele Fragen wie etwa Sicherheits- oder Endlagerthemen nach wie vor ungelöst. Wir bitten daher alle EU-Parlamentarier, gegen die Aufnahme von Gas- und Atomkraft in die Umwelt-Taxonomie zu stimmen – und sich für den Transfer von Finanzmitteln in generationengerechte Wirtschaftsaktivitäten einzusetzen.

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