Dekanat Bergstraße

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Gedenken an die Opfer in Hanau

"Das Nein zum Anderen ist Sünde"

bbiew

Einen Tag nach dem Anschlag in Hanau haben vor dem Heppenheimer Landratsamt rund 200 Bürgerinnen und Bürger den Opfern des Gewaltverbrechens gedacht. Der Landrat und Vertreter der Religionsgemeinschaft riefen dazu auf, gegen Rassismus und Rechtsextremismus gemeinsam aufzustehen.

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„Seit Jahren wird der Rechtsextremismus unterschätzt und verharmlost. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass menschenverachtende Einstellungen nicht nur an den Rändern der Gesellschaft  vorhanden sind“, zitierte die stellvertretende Dekanin des Evangelischen Dekanats Bergstraße, Silke Bienhaus, aus einer Resolution, die die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verabschiedet und die sich das Bergsträßer Dekanat zu eigen gemacht hatte. Der katholische Dekan Thomas Meurer unterstützte die Resolution ebenfalls. „Wir stehen deshalb bewusst beide hier zusammen“, sagte Pfarrerin Bienhaus.

Vielfalt hat ihren Grund in Gottes Schöpfung

Hinter dem Anschlag von Hanau stecke eine Ideologie, die unterscheide, welcher Mensch wertvoll sei und welcher nicht, sagte die stellvertretende Dekanin und zitierte aus der Resolution, in der es heißt: „Wir sagen Ja zur Vielfalt unserer Gesellschaft. Wir wollen ohne Angst verschieden sein und sehen daher in den  Anderen keine Bedrohung. Diese Vielfalt hat ihren Grund in Gottes Schöpfung und in der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen. Das Nein zum Anderen ist Sünde.“ Der Text ist bereits neun Jahre alt und hat offenbar nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

Gefahr von rechts

Ben El-Tabel von der marokkanischen Kulturgemeinschaft forderte, „in diesen Zeiten Zusammenhalt zu zeigen – stärker als früher. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen.“ Landrat Christian Engelhard stellte den Anschlag in Hanau in eine Reihe mit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle und der Ermordung des  Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. „Dies zeigt, wie groß die Gefahr von rechts ist“, sagte Engelhardt und zitierte Bertold Brecht „Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch.“

Zum Abschluss der Kundgebung sprach der katholische Dekan Thomas Meurer ein Gebet, in dem es heißt. "Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut voll Glauben, Herr, heute und morgen zu handeln." Als Zeichen der Anteilnahme mit den zehn Mordopfern von Hanau wurden am Heppenheimer Haus der Kirche die Fahnen auf Halbmast gesetzt.

Den vollständigen Text der Resolution „Schluss mit diesem menschenverachtenden Tun!“ finden Sie hier

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