Dekanat Bergstraße

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Mit Kindern die Passions- und Osterzeit erleben

Kinder und Corona

bbiewKindergottesdienste wie hier in der Evangelischen Kirche Rimbach sind derzeit nicht möglich.

„Hurra, wir haben Ferien!“ – mag der erste Gedanke der Schülerinnen und Schüler gewesen sein, als die Schulen wegen der Corona-Krise geschlossen wurden. Auch wenn sie in der unterrichtsfreien Zeit zu Hause lernen und Aufgaben erledigen müssen. Aber auch die Kinder spüren die Anspannung und Sorge, vielleicht auch Ängste der Erwachsenen. Pfarrerin Nina Nicklas-Bergmann von der Evangelischen Gemeinde Fürth hat sich Gedanken gemacht, wie Kinder in der Corana-Epidemie begleitet werden können.

Ich glaube, am besten gerecht werden wir ihnen, wenn wir offen und ehrlich mit ihnen sind: Wenn wir ihnen die Chance geben zu erzählen, was sie beschäftigt, ihnen zuhören und auf ihre Fragen so gut, wir es eben können, antworten. Wenn wir auch eigene Unsicherheiten benennen (die Kinder spüren sie sowieso) und ihnen dennoch das Gefühl geben, dass es keinen Grund zur Panik gibt: das Virus ist für Kinder (nach allem, was wir wissen) nicht gefährlich. Wir tun alles dafür, unsere Lieben (Oma, Opa, Urgroßeltern) zu schützen, und auch und gerade jetzt ist Gott da: Wir können miteinander beten und Gott sagen, was uns Angst und Sorge macht, wir können ihn um Kraft und Hilfe für uns, aber auch für die Menschen bitten, die krank sind, für die, die den Kranken beistehen – die Kinder haben sicher eigene Ideen.

Etwas für andere tun

Vielleicht tut es auch gut, miteinander eine Kerze anzuzünden für diejenigen, an die wir denken, für die wir beten, oder auch für unsere eigene Unsicherheit. Meine Erfahrung ist, dass es nicht nur Kindern, sondern uns allen guttut und heilsam ist, abgeben zu können, was auf dem Herzen liegt. Und dass es guttut, auch etwas für andere zu tun: den Einkauf für ältere Menschen zu übernehmen, Botengänge wären ein Beispiel. Sicher haben Sie eigene Ideen.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie gut durch diese nicht einfache Zeit kommen, im Vertrauen auf unseren Gott, von dem der Apostel Paulus schreibt:

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2 Tim 1,7)

Und vielleicht ja bietet die Zwangspause auch die Gelegenheit, die Passions- und Osterzeit mit Ihren Kindern intensiver zu erleben. Einige Anregungen:

Mit Kindern die Passions- und Osterzeit erleben – Anregungen

Seit vielen Jahren begleitet uns als Familie eine Oster-Landschaft durch die Karwoche – eine Idee, die ich Ihnen jetzt, da wir ja leider nicht miteinander Gottesdienst feiern können, gerne weitergeben möchte.

Wir kommen ab Palmsonntag in der Familie zusammen, zünden eine Kerze an und singen evtl. ein passendes Lied.

Am Palmsonntag bauen wir mit Holzbauklötzen, Lego oder ähnlichem ein „Jerusalem-Tor“ auf, legen einen Weg mit Stoffstücken oder Thujazweigen, hören die Geschichte vom Einzug Jesu und stellen einen Esel auf den Weg. Wir haben auch schon die Menschenmenge und Jesus mit seinen Jüngerinnen und Jüngern aufgebaut. Dazu haben wir Kegelfiguren verwendet.

Am Gründonnerstag gibt es bei uns immer ein besonderes Abendessen mit Fladenbrot und Traubensaft, und wir hören die Geschichte von der Einsetzung des Abendmahls (seit die Kinder größer sind, die ausführlichere Fassung mit Fußwaschung und Jesu Gebet im Garten Gethsemane). Natürlich begleitet uns wieder die Kerze. Zu unserer Landschaft legen wir Brot und Kelch.

An Karfreitag basteln wir eine Dornenkrone und ein Kreuz aus Ästen. Wir kommen zusammen und hören nach einem Lied von der Verhaftung, Verurteilung, Verspottung, Kreuzigung und Grablegung Jesu. Im Lauf der Erzählung werden die Symbole (ein Seil, die Dornenkrone, das Kreuz und ein großer Stein) zu unserer Landschaft (auf ein schwarzes Tuch) gelegt. Die Kerze wird ausgepustet, wenn vom Tod Jesu erzählt wird. Wir beenden unsere kurze Andacht mit einem Gebet, in dem wir Gott danken, dass er uns auch im Schmerz nicht alleinlässt und ihm alle Leidenden ans Herz legen. Meistens säen wir noch Weizen oder Kresse ein.

Am Ostermorgen schließlich lesen wir gemeinsam die Ostergeschichte, die Kerze wird wieder angezündet, das schwarze Tuch weggenommen und durch ein gelbes ersetzt. Die Osterfreude wird durch Blumen ausgedrückt, und wir singen ein Osterlied, zum Beispiel „Jesus lebt, ich freue mich“.

Vielleicht begleitet Sie ja auch eine Osterlandschaft durch die Karwoche?

Vielleicht ist die Idee neu für Sie und Sie mögen sie mal ausprobieren? Das würde mich freuen.

Für kleinere Kinder bietet sich dazu die Kinderbibel von Kees de Kort an.

Lieder, die uns gut gefallen, sind:

Jesus zieht in Jerusalem ein, Das Kindergesangbuch 57

Wenn das Brot, das wir teilen, Evangelisches Gesangbuch 632

Als Jesus gestorben war, Das Liederheft. Kirche mit Kindern 258

Korn, das in die Erde, Evangelisches Gesangbuch 98

Jesus lebt, ich freue mich, Das Liederheft. Kirche mit Kindern 70

Er ist erstanden, Halleluja, Evangelisches Gesangbuch 116

Ich wünsche Ihnen trotz der aktuellen Lage, auch im Namen meiner Kollegin, Pfarrerin Denise Wenz, eine gesegnete Passions- und Osterzeit!

Ihre Pfarrerin Nina Nicklas-Bergmann

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