Dekanat Bergstraße

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Für Kinder und Familien

Osterkalender - Das elfte Türchen

Benjamin Metzger

Liebe Kinder, liebe Eltern, es ist im Moment schon eine seltsame Zeit für uns alle: Ihr Kinder habt schulfrei oder könnt nicht in den Kindergarten gehen. In den Sportverein könnt Ihr nicht gehen, Eure Musikgruppen fallen aus und mit Euren Freunden solltet Ihr Euch auch nicht treffen. Deshalb möchten wir Euch einladen, von nun an bis Ostern jeden Tag in unserem Osterkalender vorbeizuschauen.

Ann-Sophie MetzgerDie Salbung in Bethanien

Heute habe ich eine Geschichte aus der Bibel für Euch. Sie passt gut in diese Zeit, denn sie hat sich kurz vor Ostern ereignet – also genau in der Zeit, in der wir uns jetzt befinden. Sie erzählt davon, wie eine Frau Jesus etwas Gutes getan hat, und das können wir in dieser Zeit gerade auch brauchen: dass uns jemand etwas Gutes tut, und wir anderen etwas Gutes tun. Aber hört selber…

Eure Katja Folk

Die Salbung in Bethanien

Vorsichtig lief die junge Frau die Straße entlang. Sie hatte ihr bestes Kleid angezogen und das schöne hellblaue Tuch um Kopf und Schultern gelegt. Das Fläschchen mit dem wertvollen Öl hielt sie fest in beiden Händen, damit es auf keinen Fall kaputt gehen konnte. Sie war aufgeregt und auch ein bisschen ängstlich. Was würden die Leute sagen, wenn sie einfach so ohne Einladung in Simons Haus auftauchen würde? Was sollte sie tun, wenn man sie gar nicht hineinlassen würde? Und was würden die Leute von ihr denken? Noch konnte sie wieder nach Hause gehen. Ihre Schritte wurden langsamer, aber dann straffte sie die Schultern. „Nein, “ dachte sie „sollen sie doch sagen, was sie wollen. Jetzt habe ich mein ganzes erspartes Geld ausgegeben für dieses Öl, da werde ich doch jetzt keinen Rückzieher machen.“

Das letzte Mal, als sie Jesus gesehen hatte, da hatte er so seltsame Andeutungen gemacht. Als würde er nicht mehr lange bei ihnen sein, als würde er bald sterben. Und jetzt war er auf dem Weg nach Jerusalem und machte Rast in Simons Haus hier in Bethanien, dem Dorf, in dem sie lebte. Sie hatte ihn so gern und sie wollte ihm und aller Welt zeigen, dass er etwas Besonderes war, so etwas, wie ein König. Deswegen hatte sie dieses sündhaft teure Öl gekauft. Die gleiche Sorte Öl, mit der schon David zum König gesalbt worden war.

Schon von weitem konnte sie Stimmen und Gelächter aus Simons Haus hören. Die Tür stand ein Stückchen auf und sie konnte das Flackern von Fackeln und Kerzen sehen. Vorsichtig schob sie die Tür noch ein Stück weiter auf und ging hinein. Der Duft von Braten und anderen Köstlichkeiten erfüllte das Haus. Viele Leute saßen auf Kissen um einen niedrigen Tisch, auf dem viele dampfende Schüsseln und Platten standen. Frauen liefen mit noch mehr Schüsseln hin und her. Niemand bemerkte die junge Frau. Suchend schaute sie sich um. Da hatte sie Jesus entdeckt. Er saß mitten unter den anderen und war in ein Gespräch vertieft. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie auf ihn zuging. Jetzt hatte er auch sie entdeckt und schaute sie fragend an. Sie atmete tief durch. Dann brach sie den Verschluss des Glasfläschchens ab. Als sie sich vor Jesus hinkniete, waren alle Gespräche auf einmal verstummt. Es war totenstill im Raum. Aber das war ihr jetzt egal. Sie goss das ganze Öl auf seinen Kopf und verstrich es ganz zart mit ihren Händen über sein Haar und die Stirn. Das Öl verströmte einen wunderschönen Geruch, der sich im ganzen Raum ausbreitete. Sie sagte nichts. Schaute ihn nur an. Das musste sie auch nicht, denn Jesus wusste genau, was sie ihm damit sagen wollte: „Du bist etwas ganz besonderes“ – sollte das heißen – und: „Ich habe dich sehr lieb und möchte dir etwas Gutes tun.“

Dafür fingen die Leute auf einmal an, alle durcheinander zu reden. „Was soll das denn! Das gehört sich nicht!“ riefen sie. Und „So eine Verschwendung. So ein teures Öl! Was man von dem Geld alles hätte kaufen können!“ „Ja, genau! Ganz viel Essen für die Armen hätte man z.B. kaufen können. Unerhört“ „Jesus, jetzt sag doch auch mal was.“ Und das tat Jesus auch. „Lasst sie in Frieden“, sagte er. „Warum beschimpft ihr sie? Sie hat mir doch nur etwas Gutes getan! Arme Menschen habt ihr die ganze Zeit unter euch und ihr könnt ihnen jederzeit etwas Gutes tun. Aber ich bin nicht immer bei euch. Ich habe eine schwere Zeit vor mir. Es ist, als ob sie mir dafür Kraft gegeben hat.“ Da wussten einige der Leute nicht mehr, was sie sagen sollten. Andere hatte Jesus überzeugt. Und wieder andere waren ganz still und freuten sich an dem schönen Geruch.

Bald darauf ging die Frau nach Hause mit festen Schritten. Sie hatte Jesus gezeigt, dass er etwas Besonderes war. Und sie hatte ihm Kraft geben können. Das war gut.

 

Wenn Ihr mögt, unterhaltet Euch über die Geschichte:

Was hat Euch gut gefallen?

Was fandet Ihr seltsam oder befremdlich?

Kreativtipp:
Ihr könnt euch euer eigenes Salböl herstellen. Das ist ganz einfach:

Ihr nehmt eine Zitrone (am besten Bio) und raspelt die Schale ab. Dann vermischt Ihr die abgeraspelte Schale mit Olivenöl und Salz. Fertig ist das Salböl.

Ihr könnt Euch gegenseitig damit „salben“: Massiert Euch gegenseitig Eure Füße oder den Rücken mit dem Öl. Das tut sehr gut und Ihr zeigt zugleich dem anderen damit, dass auch er etwas ganz Besonderes ist, so wie Jesus. Und auch Ihr könnt Kraft gebrauchen für die kommende Zeit.

Ihr könnt dem anderen auch ein Kreuz auf die Stirn oder auf den Handrücken malen und dazu sagen: „Du bist etwas ganz Besonderes! Ich habe Dich sehr lieb.“

Viel Freude damit
Eure Katja Folk

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